Überfall auf Bischof - Glaubensbruder unter Verdacht

Bielefeld/Wiesbaden. Die Täter schlugen und knebelten den alten Mann, raubten ihn aus und schnitten seinen langen, weißen Bart ab. Knapp ein halbes Jahr nach dem Überfall auf den syrisch-orthodoxen Bischof für Deutschland, Julius Hanna Aydin, sehen die Ermittler das Motiv in einem Streit mit einem innerkirchlichen Widersacher.

Es werde gegen einen 63-Jährigen aus Wiesbaden als möglichen Drahtzieher ermittelt, sagte der Sprecher des Bielefelder Polizeipräsidiums, Martin Schultz, am Freitag und bestätigte einen Bericht der Zeitung "Westfalen Blatt".

Bei dem Verdächtigen handele es sich um den ehemaligen Vorsitzenden des Diözesanrates der Kirche. Die Mordkommission "MK Kloster" ermittle gegen den Mann wegen Anstiftung zum versuchten Mord in Verbindung mit schwerem Raub, sagte Schultz.

Am Überfall selbst habe er wohl nicht teilgenommen. Bischof Julius Hanna Aydin, Oberhaupt von rund 80 000 Gläubigen, war Mitte April im Kloster Warburg von drei Männern überfallen worden. Er hatte den Überfall als "ein gezieltes Attentat und einen Angriff auf die gesamte syrisch- orthodoxe Kirche in Deutschland" bezeichnet.

Am Mittwoch war in Wiesbaden ein 36 Jahre alter Syrer gefasst worden, der verdächtigt wird, an dem Überfall beteiligt gewesen zu sein.

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