Sport ist top TV-Quoten 2017: Nur der Tatort kann mit Fußball mithalten

Hannover (dpa) - Keine EM, keine WM: In den Jahren zwischen den großen Fußball-Turnieren sinken die Quoten bei Sportübertragungen deutlich ab. Die Spiele der Nationalmannschaft sorgen bei den Fernseh-Sendern trotzdem für die besten Zahlen.

Sport ist top: TV-Quoten 2017: Nur der Tatort kann mit Fußball mithalten
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Das galt auch für 2017.

Das Finale des Confed Cups ist die erfolgreichste TV-Sendung des Jahres. 14,86 Millionen Fernsehzuschauer sahen am 2. Juli den Sieg des Teams von Joachim Löw gegen Chile im ZDF und sorgten für einen Marktanteil von mehr als 40 Prozent.

FUSSBALL VS. TATORT: Fußball ist nicht zu schlagen - gewann im abgelaufenen Jahr aber nur hauchdünn. Der Tatort „Fangschuss“ Anfang April hatte nur knapp 300 000 Zuschauer weniger als das Confed-Cup-Finale. Allein der Krimi-Klassiker der ARD schaffte es neben drei Fußball-Übertragungen mehrfach in den zweistelligen Millionenbereich.

CONFED CUP: Das Turnier im Jahr vor der WM in Russland bescherte ARD und ZDF im Sommer dank der erfolgreichen Teilnahme der deutschen Mannschaft gute Zahlen. Mit den Quoten von EM oder WM kann der Confed Cup allerdings nicht mithalten. Zum Vergleich: Die deutsche Halbfinal-Niederlage gegen Frankreich bei der EM 2016 hatte mehr als doppelt so viele Zuschauer: 29,85 Millionen.

DFB-POKAL: Mit jeder Runde steigt die Zuschauerzahl, doch das Finale war in diesem Jahr nicht die erfolgreichste Pokal-Übertragung. Das Endspiel zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund (9,72 Mio.) verpasste sogar die Zehn-Millionen-Marke. Das vorherige Spiel von Borussia Dortmund gegen Bayern München war mit 11,31 Millionen TV-Zuschauern die erfolgreichste Übertragung des Cupwettbewerbs der Vorsaison. Auf ähnliche Werte hofft die ARD auch am Mittwoch beim nächsten Pokal-Duell zwischen den beiden Teams.

CHAMPIONS LEAGUE: Wenn die Bayern international spielen, steigen die Quoten. Dennoch gab es 2016 keine Partie der Champions League im zweistelligen Millionenbereich. Der Topwert beim Viertelfinale der Bayern gegen Real Madrid (9,58 Mio.) lag deutlich unter der Bestmarke des Vorjahres bei Bayern gegen Atlético Madrid (12,25 Millionen).

BOXEN: Ohne die Klitschkos läuft nichts. Der Sieg des britischen Boxers Anthony Joshua am 29. April gegen Wladimir Klitschko sorgte für die beste Nicht-Fußball-Übertragung: 9,52 Millionen schauten beim letzten Klitschko-Kampf bei RTL zu. Andere Faustkämpfe können da nicht ansatzweise mithalten. Mit dem Ende der Klitschko-Ära endete vorerst auch die Zeit der Spitzenquoten mit Box-Übertragungen.

FORMEL 1: Die Einschaltquoten der Motorsport-Übertragungen bei RTL sind leicht gesunken. Mit einem Durchschnittswert von 4,39 Millionen Zuschauern bei 20 Rennen kann der Privatsender dennoch zufrieden sein. Die Zahlen sind zwar von den Zeiten der Ära von Rekordweltmeister Michael Schumacher weit entfernt, haben sich aber auf gutem Niveau stabilisiert.

WINTERSPORT: Biathlon ist die Wintersportart Nummer eins im Fernsehen. Durchschnittlich 3,76 Millionen Menschen schauten in der Vorsaison bei Laura Dahlmeier & Co. zu. Der für TV-Sender wichtige Marktanteil lag beim Skilanglauf mit Schießen im Durchschnitt bei rund 24 Prozent. Die erfolgreichste Übertragung war das Staffelrennen der Biathletinnen am 22. Januar in Antholz, für das beim ZDF 6,08 Millionen Zuschauer registriert wurden. Drei Biathlon-Sendungen schafften es in die Top 50.

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