Travolta trauert um den Sohn

Jett, der 16 Jahre alte Junge des Schauspielers, ist auf den Bahamas gestorben. Offenbar ist er nach einem Krampfanfall mit dem Kopf an der Badewanne aufgeschlagen.

New York/Bahamas. Es sollten erholsame Tage mit Familie und Freunden werden. Doch der Neujahrsurlaub auf den Bahamas wurde für John Travolta zum Albtraum: Jett, der 16 Jahre alte Sohn des US-Schauspielers, wurde am Freitag bewusstlos im Badezimmer seiner Hotelsuite gefunden. Auf dem Weg ins Krankenhaus starb er.

"Dies ist der schlimmste Tag in Johns Leben", sagte sein Anwalt Michael Ossi dem US-Sender CNN. "Ihre Beziehung war so eng. Er hat immer gesagt: ,Ich bin glücklich, solange meine Kinder glücklich sind.’"

Travolta kämpfte mit aller Kraft um das Leben seines Sohnes. Wie sein Anwalt berichtete, versuchte er selbst, Jett wiederzubeleben, nachdem ihn eine Haushaltshilfe bewusstlos auf dem Badezimmerboden gefunden und über den Notruf Hilfe geholt hatte. "Er wollte nicht, dass diesem Kind irgendetwas zustößt", sagte Ossi. "John machte Mund-zu-Mund-Beatmung, bis er buchstäblich weggezogen werden musste, damit sie Jett ins Krankenhaus bringen konnten."

Eine Autopsie soll am Montag Klarheit über die Todesursache bringen. Fest steht, dass Jett seit Jahren an Krampfanfällen litt. Vermutlich führte einer dieser Anfälle zum tragischen Unfall im Hotel: Medienberichten zufolge war der Junge mit dem Kopf am Badewannenrand aufgeschlagen.

Laut Polizei soll er dort stundenlang hilflos gelegen haben. Travoltas Anwälte behaupten hingegen, dass Jett schon kurz nach dem Vorfall gefunden wurde. Doch jede Hilfe kam zu spät.

Travolta und seine Ehefrau Kelly Preston hatten sich seit jeher besondere Sorgen um ihren Sohn gemacht. Mit etwa zwei Jahren erkrankte der Junge lebensgefährlich, die Ärzte diagnostizierten damals das sogenannte Kawasaki-Syndrom.

Diese fieberhafte Erkrankung kann zu Gefäßentzündungen führen und Herzkrankheiten oder Krämpfe auslösen. Immer wieder hatte es auch Gerüchte gegeben, dass der Junge an Autismus gelitten habe - was Travoltas Familie bestritten hat.

Die Eltern, die beide der umstrittenen Scientology-Organisation angehören, machten unter anderem Chemikalien in Haushaltsreinigern für die Krankheit ihres Sohnes verantwortlich. "Ich war wie besessen von der Idee, sein Zimmer sauber zu halten. Wir ließen ständig die Teppiche reinigen", sagte Travolta 2001 in einem Fernsehinterview.

Warnzeichen habe es im Vorfeld nicht gegeben, hieß es. Der Junge habe als Vorsichtsmaßnahme wegen der Neigung zu Krampfanfällen immer eine Betreuerin um sich gehabt.

Auf die Bahamas war die Familie am 30. Dezember mit einem Privatjet geflogen. Am Neujahrsabend gegen 17.30 Uhr verabschiedete sich der Vater mit einem Gute-Nacht-Kuss von dem Jungen - Jett war nach einem langen Tag am Strand müde und ging ins Bett.

Es war das letzte Mal, dass Travolta seinen Sohn bei Bewusstsein sah. "Worte können nicht beschreiben, wie eng sie zusammen waren", sagte Travoltas Freund und Berater Mike McDermott. "Sein Leben wird nie mehr so sein wie zuvor."

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