Traditionelles Stiertreiben in Pamplona eröffnet

Madrid (dpa) - Im nordspanischen Pamplona ist der Startschuss für das ebenso berühmte wie umstrittene alljährliche Stiertreiben gefallen. Vor Tausenden von begeisterten Menschen feuerte Bürgermeister Enrique Maya vom Balkon des Rathauses die traditionelle Eröffnungsrakete „Chupinazo“ ab.

Die Menge sang, trank Wein und schwenkte die traditionellen roten Halstücher. Die erste Stierhatz findet am Sonntagmorgen statt.

Bei dem seit 1591 stattfindenden San-Fermín-Fest werden acht Tage lang jeweils sechs Kampfstiere rund 850 Meter durch die Altstadt Pamplonas getrieben, während Hunderte meist junge Menschen vor den gut 600 Kilogramm schweren Bullen herlaufen. Jedes Jahr werden bei diesen Mutproben in den engen Gassen Dutzende verletzt. Seit 1924 starben 15 Menschen.

Tierschutzgruppen protestierten auch dieses Jahr gegen die Veranstaltung, die inzwischen auch in Spanien äußerst umstritten ist. Dennoch lockt das Fest unzählige Besucher aus aller Welt an. Die Stier-Hatz-Touristen kommen vor allem aus Europa, Australien und den USA. Über Pamplona schrieb unter anderen auch der US-Schriftsteller Ernest Hemingway in seinem ersten größeren Roman „Fiesta“ (1926).

Während der „Sanfermines“, die dem Stadtheiligen San Fermín gewidmet sind, finden in der 200 000-Einwohner-Stadt nicht nur Stierrennen, sondern auch Stierkämpfe, Konzerte, Prozessionen und auch Aktivitäten für Kinder statt. Aufgrund der Wirtschaftskrise in Spanien wurde das Festbudget allerdings diesmal im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent auf 2,1 Millionen Euro reduziert.

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