Tödlicher Streit unter Nachbarn: Angeklagter schießt aus "Notwehr"

Hagen (dpa). Ein tödlicher Streit unter Wohnungsnachbarn in Gevelsberg beschäftigt seit Montag das Hagener Schwurgericht. Die Staatsanwaltschaft hat einen 59-jährigen Maurer wegen Totschlags angeklagt.

Aus Verärgerung über zu laute Musik soll der Mann am frühen Morgen des 4. Juni drei Nachbarn zur Rede gestellt haben. Anschließend zog der Angeklagte offenbar einen Revolver und feuerte drei Schüsse ab. Ein 25-jähriger Mann erlitt einen tödlichen Bauchschuss, die anderen Opfer wurden zum Teil schwer verletzt.

Zu Prozessbeginn erklärte der 59-Jährige, er habe in Notwehr gehandelt. „Sie haben mich erst beleidigt, dann kamen sie auf mich zu“, erinnerte sich der Angeklagte im Prozess. Er habe nur deshalb geschossen, um sein eigenes Leben zu retten.

Auf die Frage, warum er die anderen Männer mit dem Revolver denn nicht nur bedroht oder wenigstens erst einmal einen Warnschuss abgegeben habe, antwortete er: „Ich war total fertig vor Angst. Meine Hände haben gezittert.“ Auf eines legte der 59-Jährige jedoch größten Wert: „Ich wollte niemanden töten. Ich wollte sie nur von mir weghalten.“

Während das 25-jährige Opfer an den Folgen eines Leberdurchschusses verblutete, erlitten seine Begleiter einen Streifschuss am Brustkorb beziehungsweise einen offenen Unterschenkeldurchschuss.

Für den Prozess hat das Schwurgericht zunächst noch vier Verhandlungstage bis zum 1. Dezember angesetzt.

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