Tödliche Eisbär-Attacke auf Spitzbergen

Oslo/Longyearbyen (dpa) - Ein Eisbär hat auf der Polarinsel Spitzbergen einen 17-jährigen Briten getötet. Wie die norwegischen Behörden in Longyearbyen mitteilten, griff das Raubtier eine Gruppe auf „Naturexkursion“ an.

Bei der Attacke bei Von Postbreen wurden nach Angaben der Nachrichtenagentur NTB zwei weitere Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren sowie zwei Gruppenleiter im Alter von 27 und 29 Jahren verletzt. Zuletzt hatte es vor 16 Jahren eine tödliche Eisbär-Attacke auf Spitzbergen gegeben.

Die Gruppe der „British Schools Exploring Society“ (BSES) mit 13 Teilnehmern hatte 40 Kilometer vom Hauptort Longyearbyen entfernt ein Zeltlager aufgeschlagen, als der Eisbär am Morgen angriff. „Der Bär attackierte die Menschen in ihren Zelten“, sagte Polizeichef Erik Nygaard laut NTB-Angaben. Die Gruppe rief über Satellitentelefon Hilfe herbei. Die Verletzten wurden knapp eine Stunde nach ihrem Notruf mit einem Hubschrauber zum Krankenhaus in Longyearbyen, dem Hauptort der Inselgruppe, gebracht.

Über die Art der Verletzungen wurden zunächst keine Angaben gemacht. „Wir wissen nur, dass die fünf Briten bei Von Postbreen gezeltet haben“, sagte Ødegaard der Nachrichtenagentur NTB. Der Eisbär sei von den Angegriffenen getötet worden.

Auf und rund um Spitzbergen leben etwa 3000 Eisbären. Die tausend Kilometer vom Nordpol entfernte Inselgruppe wird von 2500 Menschen bewohnt. Alle Ausflüge zu touristischen oder anderen Zwecken außerhalb von Longyearbyen müssen wegen der Eisbären-Gefahr bei der Verwaltung angemeldet sein, sie werden nur bewaffnet durchgeführt. Zuletzt waren 1995 zwei Menschen am Rand von Longyearbyen von einem Eisbären getötet worden.

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