"Todesengel" in Texas wegen weiteren Babymords angeklagt

Ex-Krankenschwester seit über 30 Jahren in Haft.

Washington. Als "Todesengel" sitzt die frühere Krankenschwester Genene Jones seit mehr als drei Jahrzehnten im US-Bundesstaat Texas im Gefängnis ein: Sie wurde für den Mord an einem Baby und den Mordversuch an einem weiteren Säugling verurteilt. Nächstes Jahr soll sie freikommen. Doch nun hat ein Geschworenengericht die 66-Jährige wegen eines weiteren mutmaßlichen Babymords angeklagt.

Die am Donnerstag erhobene Anklage bezieht sich auf den Tod eines elf Monate alten Säuglings im Jahr 1981. Jones wird beschuldigt, dem Jungen eine tödliche Dosis eines Antiepileptikums gespritzt zu haben. Insgesamt wird die frühere Krankenschwester sogar verdächtigt, bis zu 60 Babys umgebracht zu haben.

Der Staatsanwalt des Verwaltungsbezirks Bexar, Nico LaHood, bezeichnete Jones am Donnerstag als "Inkarnation des Bösen". Die Ermittler würden alles unternehmen, um jeden Fall eines toten Kindes aufzuspüren, für den sie verantwortlich sei. Jones arbeitete früher in einem Krankenhaus in San Antonio. Verurteilt wurde sie 1985 zu zwei Haftstrafen von 99 und 66 Jahren. Im ersten Fall hatte sie ein 15 Monate altes Mädchen getötet, indem sie ihm eine Überdosis eines muskelentspannenden Mittels verabreichte. Im zweiten Fall spritzte sie einem vier Woche alten Jungen einen Gerinnungshemmer, was der Säugling aber überlebte.

Aufgrund eines Gesetzes gegen die Überfüllung von Haftanstalten soll Jones im März aus der Haft entlassen werden. Allerdings wurde im Rahmen der neuen Mordanklage eine Kaution von einer Million Dollar festgesetzt, die Jones hinterlegen müsste, um für die Dauer des neuen Prozesses unter Auflagen auf freien Fuß zu kommen. dja/bfi AFP

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