Thilo Sarrazin: Der Sturkopf

Thilo Sarrazins (SPD) Ruf als exzellenter und unbestechlicher Finanzfachmann ist unbestritten. Der langjährige Berliner Finanzsenator jongliert mit Zahlen, Tabellen und seinen berühmten Folien, dass dem Publikum fast schwindlig wird.

In fünf Jahren schaffte es der Volkswirt mit dem Taschenrechner im Kopf, ein strukturelles Defizit im Berliner Haushalt von 5,2 Milliarden Euro auf Null zu reduzieren. Am Freitag trat der 64-Jährige sein neues Amt im Vorstand der Deutschen Bundesbank offiziell an.

Sarrazin ist aber auch für seine provozierenden Äußerungen bekannt. So riet er Mietern, bei steigenden Energiekosten einen dicken Pullover in der Wohnung zu tragen und betonte: "Das kleinste Problem von Hartz-IV-Empfängern ist das Übergewicht."

Die Berliner erfreute er mit dem Satz, dass man nirgendwo so viele Menschen im Trainingsanzug sehe wie in der Hautpstadt. Gezielt setzte er seine Sprüche auch ein, um seine oft drastischen Sparziele zu erreichen. Seine eigene Partei trieb Sarrazin damit zuweilen zur Verzweiflung.

Sarrazin gilt dabei als Sturkopf, schon vor Jahren bekannte er: "Der Umgang mit mir war nicht immer einfach."

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