Auswirkungen des Cronavirus Taxifahren könnte in Corona-Krise deutlich billiger werden

Berlin · Die Taxibranche befürchtet drastische Auswirkungen durch die Coronavirus-Pandemie und will sich auch mit deutlichen Preissenkungen gegen drohende Insolvenzen stemmen. Verband: "Eine solche Situation gab es noch nie"

 In deutschen Großstädten betragen die Einnahmeverluste durch ausbleibende Kunden dem Verband zufolge bis zu 40 Prozent.

In deutschen Großstädten betragen die Einnahmeverluste durch ausbleibende Kunden dem Verband zufolge bis zu 40 Prozent.

Foto: dpa/Paul Zinken

Der Präsident des Bundesverbandes Taxi und Mietwagen, Michael Müller, schlug am Donnerstag vor, "dass Inhaber von Monats- oder Jahreskarten für den ÖPNV zum halben Preis Taxi fahren können".

Einerseits werde so das Ansteckungsrisiko in Bussen und Bahnen minimiert, erklärte Müller. Andererseits erhielten Taxiunternehmen, die durch die Absage von Messen, Flugstreichungen und Großveranstaltungen in ihrer Existenz bedroht seien, "dringend benötigte Einnahmen".

In deutschen Großstädten betragen die Einnahmeverluste durch ausbleibende Kunden dem Verband zufolge bis zu 40 Prozent. Angesichts der Umsatzeinbrüche müssten zahlreiche Unternehmensinsolvenzen befürchtet werden, "denn eine solche Situation gab es noch nie", betonte der Verbandspräsident.

Zugleich forderte er, dass Sozialbeiträge, deren Meldung ansonsten zum 25. März fällig wäre, suspendiert werden sollten. "Bei vielen Unternehmen würde diese Abführung in der aktuellen Lage direkt in einer Insolvenz enden."

Als dritten Schritt forderte der Verband eine Liquiditätsbeihilfe in Höhe von 1500 Euro pro Fahrzeug und Monat der Krise, beginnend noch im März. Diese Zahlungen seien als unbürokratische Unterstützungen geeignet, um Insolvenzen zu verhindern und sollten auf begründeten Antrag erfolgen. Denn bisher beschlossene Überbrückungshilfen wie Kurzarbeitergeld seien für die Taxibranche kaum anwendbar. Zudem könnten Taxiunternehmen ihre Fahrer wegen der gesetzlich vorgeschriebene Betriebspflicht nicht wegen fehlender Fahrgäste nach Hause schicken.

jm/ilo

(AFP)
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