Talkshow: Jauch bewahrt Zuschauer vor Rauswurf

Berlin (dpa). Ein ungebetener Gast hat am Sonntagabend die ARD-Talkshow von Günther Jauch unterbrochen und im Studio lauthals in die Runde gerufen. Wie die anwesenden Berliner Politiker erklärten, hing die Aktion mit den Plänen für den Neubau der Ernst-Busch-Schauspielschule zusammen.

Der Mann wurde zunächst von Sicherheitsleuten auf den Boden geworfen und aus dem Saal gebracht. Dann jedoch wurde der Störenfried auf Geheiß des Moderators wieder hereingeholt. „Hier wird keiner einfach aus der Sendung wie in der Ukraine rausgehauen“, sagte Jauch. Es entfachte sich eine kurze Diskussion über das Anliegen des Mannes.

Wie Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) erklärte, war der Neubau der renommierten Ernst-Busch-Schauspielschule vom Senat beschlossen, dann aber vom Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses gestoppt worden. Bislang ist die renommierte Schauspielschule auf vier Standorte verteilt. Der Plan, die maroden Gebäude zu sanieren, hatte seitens der Schule und der Theaterszene Proteste ausgelöst. Wowereit betonte, das Parlament entscheide über den Haushalt.

Jauch stoppte die Diskussion allerdings schnell: „Ihnen soll keine Gewalt angetan werden, aber wir können auch nicht auf diese Weise dann das Thema hier besprechen“, sagte der Moderator zu dem Protestler. Es interessiere unter Umständen in Berchtesgaden, Flensburg oder Köln auch nicht so furchtbar viele Leute.

Beim Kurzmitteilungsdienst Twitter erntete Jauch für seinen Einsatz für den Störer weitgehend positive Kommentare. Der Blogger Richard Gutjahr erklärte: „Da hat Jauch schnell und gut geschaltet. Profi.“ Der Nutzer Martin Wanke attestierte Jauch unter anderem wegen dieses Auftritts, „ein großer Moderator“ zu sein. Und ein anderer schrieb: „Coole Reaktion.“

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