Sylvia Thimm: Sie raucht vor Wut

SylviaThimm hat sich mit der kleinen Musikkneipe "Doors" im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg einen Lebenstraum erfüllt.

Die 45-Jährige war jahrelang Assistentin der Geschäftsführung bei einer Firma, die Signalanlagen für die Bahn produziert. Als ihre Tochter aus dem Gröbsten raus war, wollte Thimm machen, worauf sie Lust hat, und übernahm 2002 eine Kneipe. "Ich habe mehr Spaß jetzt. Am Geld liegt es nicht, da habe ich früher mehr verdient", sagt die kleine schwarzhaarige Frau. Der Spaß wurde ihr durch das Rauchverbot in Berliner Kneipen jedoch verdorben. Sie sieht sich vom Staat gegängelt und hat Verfassungsbeschwerde eingelegt. Ihr Fall wird als eine von drei Musterklagen seit gestern vor dem Bundesverfassungsgericht verhandelt.

"Mit den Gästen kann man nur noch über das Rauchen sprechen und nicht mehr über die ganzen schönen Nebensächlichkeiten in dieser Stadt", klagt Thimm. Seit sie 20 ist, raucht die Wirtin selbst - so viel, dass sie über die Zahl der Zigaretten lieber schweigen will. Sie sagt: "Meine Gäste wollen keine linksdrehenden, aufgeschäumten Yogi-Tees. Die wollen Bier, Wodka oder Whisky. Und eine Zigarette gehört dazu."

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