Südsee: Das grausame Ende einer Weltumseglung

Ein 40-jähriger Deutscher wurde auf idyllisch wirkender Insel vermutlich Opfer eines Verbrechens.

Paris. Noch ist es nur ein grausiger Verdacht: Ein 40-jähriger Deutscher ist wahrscheinlich an einem der paradiesischsten Orte dieser Welt einem grausigen Verbrechen zum Opfer gefallen. Auf der zu Frankreich gehörenden Südsee-Insel Nuku Hiva führte vergangene Woche ein Spurensucher einen Trupp Gendarmen zu einer frischen Feuerstelle. Die verschmorten Unterseiten der Blätter an Bäumen ließen den Schluss zu, dass die Flammen bis zu sieben Meter hoch gelodert waren. In der auf mehreren Quadratmetern verstreuten Asche entdecken die Beamten Knochen, Zähne, Kleiderreste, Knöpfe.

Nach Ansicht des zuständigen Staatsanwalts steht fest, dass es sich um den Ort eines Verbrechens handelt. Ein menschlicher Körper sei dort zerstückelt und dann verbrannt worden. Es ist noch nicht sicher, dass es der Körper des verschwundenen Deutschen war. Auch wenn die Behörden betonen, dass es handfeste Hinweise zu dieser Annahme gebe, dürften erst noch ausstehende DNA-Untersuchungen in Paris Gewissheit geben.

Alles, was bisher über die Umstände des mysteriösen Verschwindens bekannt ist, stammt von der Lebenspartnerin des 40-Jährigen. Die drei Jahre jüngere Frau hatte nach örtlichen Medienberichten erklärt, beide hätten kurz nach ihrer Ankunft in der malerischen Anaho-Bucht der Insel Nuku Hiva einen Einheimischen kennengelernt. Er habe ihren Partner für den Folgetag zu einem Jagdausflug eingeladen. Beide seien losmarschiert, doch sei der Jäger kurze Zeit später allein mit der Nachricht zurückgekehrt, der Deutsche brauche nach einem Unfall ihre Hilfe.

Die 37-Jährige sei dann Stunden später verstört zurückgekehrt und berichtete nach Angaben einer Zeitung, der Jäger habe sie bedroht, sexuell belästigt und an einen Baum gebunden. Sie habe aber fliehen können. Von den Männern fehle jede Spur.

Das deutsche Paar war im April 2008 mit seinem 14 Meter langen Katamaran aufgebrochen. Ende August hatte es das in Französisch-Polynesien gelegene Pazifik-Archipel erreicht. Das Paar wollte einige Zeit in der Region bleiben und später nach Neuseeland weitersegeln. Die abenteuerlustigen Ökonomen hatten zuvor jahrelang gespart, um sich diesen Traum erfüllen zu können.

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