Sturmschäden: Einsatzkräfte unter Hochdruck - Beseitigung dauert an

Die Einsatzkräfte kommen kaum zur Ruhe: Nach dem schweren Unwetter am Montagabend in Nordrhein-Westfalen arbeiten sie unter Hochdruck daran, die Schäden zu beseitigen. Wie lange das dauert, ist noch nicht abzuschätzen. Viele Bahnstrecken sind weiter nicht passierbar.

Überall in Düsseldorf liegen Äste auf dem Boden.

Überall in Düsseldorf liegen Äste auf dem Boden.

Foto: Rolf Vennenbernd

Düsseldorf/Berlin (dpa). Nach einem der heftigsten Unwetter seit Jahren gehen die Aufräumarbeiten an Rhein und Ruhr am Mittwoch weiter. Die Schäden sind so umfangreich, dass weiterhin mit erheblichen Beeinträchtigungen auf Straßen und Schienen gerechnet werden muss. Mehrere Bahn-Hauptstrecken bleiben gesperrt.

In einigen Städten fällt die Schule aus. Komplett beruhigt hat sich die Wetterlage allerdings noch nicht. Auch am Dienstagabend zogen über Nordrhein-Westfalen und andere Regionen Deutschlands zum Teil starke Gewitter. In Hessen und Niedersachsen gab es nach Regenfällen Überschwemmungen.

Im Bahnverkehr von Nordrhein-Westfalen sorgen beschädigte Oberleitungen weiter für zahlreiche Streckensperrungen und Verspätungen. Am Dienstagabend waren die Linien Dortmund-Köln, Dortmund-Duisburg, Recklinghausen-Essen und Essen-Wuppertal weiterhin gesperrt. Hinzu kamen acht S-Bahnlinien. Auf einigen Strecken wurden Busse eingesetzt. Wie lange die Verbindungen ausfallen, war zunächst nicht absehbar.

In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf, die mit am stärksten betroffen war, wird die Straßenbahn wohl noch mehrere Tage nicht planmäßig fahren können. „Ich kann noch keine genaue Prognose abgeben“, sagte Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher am Dienstagabend. In den kommenden Tagen müssten zunächst ganze Oberleitungen nachgespannt werden.

Bis Dienstagnachmittag waren Feuerwehr und Polizei in NRW zu etwa 17 000 Einsätzen ausgerückt, wie das Landesinnenministerium mitteilte. Landesweit waren 14 000 Helfer der Feuerwehr, der Hilfsorganisationen und des Technischen Hilfswerks im Einsatz. Sechs Menschen waren bei den Hitzegewittern am Montagabend ums Leben gekommen, 67 Menschen wurden verletzt.

In mehreren Städten warnen die Behörden weiterhin vor herunterstürzenden Ästen. Vor allem das Betreten von Wäldern sei gefährlich, in Mönchengladbach und Neuss bleiben die Friedhöfe zunächst geschlossen. An zahlreichen Schulen fällt der Unterricht aus. Betroffen ist vor allem das Ruhrgebiet.

Derweil sorgten am Dienstagabend neue Unwetter in einigen Regionen Deutschlands für weitere Schäden. Im Sauerland ergoss sich Wasser in ein Schulzentrum, weil Hagelkörner Fenster auf dem Dach zerstört hatten. Im Süden Niedersachsens und im Norden Hessens brachten Gewitter Überschwemmungen mit sich.

Nach Angaben der Feuerwehr in Kassel lief der Keller des Bundessozialgerichts voll. In einem Krankenhaus mussten Patienten verlegt werden, weil Wasser in die Klinik eingedrungen war. Teilweise fiel der Strom in der Stadt aus.

Auch im niedersächsischen Göttingen wurden nach Angaben der Polizei Bahnunterführungen und zahlreiche Keller überflutet. Bäume stürzten auf Häuser und Autos. Verletzte gab es nach ersten Erkenntnissen nicht. Auf der Autobahn 7 habe es wohl aufgrund des heftigen Regens einen Unfall gegeben, bei dem der Fahrer aber mit einem Schock davongekommen sei.

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