Sturmtief „Niklas“ Sturm-Chaos: „Nehmen Sie sich ein Taxi nach Köln“

Sturmtief „Niklas“ trifft vor allem Reisende und Pendler. Feuerwehr im Dauereinsatz. Wuppertaler Zoo geschlossen.

Düsseldorf. Am Hauptbahnhof in Düsseldorf herrschte am Dienstag Chaos, tausende Reisende strandeten dort und saßen fest oder mussten stundenlange Wartezeiten in Kauf nehmen. An den Infoschaltern bildeten sich lange Schlangen, die Mitarbeiter konnten aber teilweise nur vage Informationen geben: „Bilden Sie eine Gruppe und nehmen Sie sich ein Taxi nach Köln, von dort kommen sie wahrscheinlich besser Richtung Norden als von hier“ — diesen Rat bekam eine Frau zu hören, die von Düsseldorf nach Bremen musste.

Für starke Behinderungen sorgte auch ein umgekippter Lkw-Anhänger morgens auf der A 46 in Höhe der Fleher Brücke. Die Autobahn musste zeitweise gesperrt werden, der Verkehr staute sich kilometerweit.

In Wuppertal blieb der Zoo geschlossen. Von den Bäumen, die den grünen Zoo sonst landschaftlich so reizvoll machen, gehe durch mögliche herunterfallende Äste eine zu große Gefahr aus, erklärte die Stadt. Aus den gleichen Gründen blieb der Skulpturenpark Waldfrieden am Dienstag geschlossen.

Die Deutsche Bahn gab ihre Strecke lediglich für einzelne Fernverkehrszüge von Dortmund über Wuppertal nach Köln frei. Währenddessen meldete Abellio für die S 7 keine Störungen, auch die Schwebebahn fuhr ohne Probleme. Zahlreiche Sturmeinsätze im ganzen Stadtgebiet, hauptsächlich wegen umgestürzter Bäume, beschäftigten die Feuerwehr.

In Krefeld traf das Sturmtief das Stadtgebiet erst zur Mittagszeit. Dann aber rollte bei der Feuerwehr alles, was verfügbar war. In den Nachmittagsstunden mussten 30 Einsatzorte angesteuert werden. Dabei ging es überwiegend um umgestürzte Bäume und lose Fassadenteile. Letztere beschäftigten die Helfer auch an einem Kirchturm in etwa 30 Metern Höhe. Gut gesichert konnten Wehrleute die Gefahr von Dachluken aus beseitigen. Der Zoo schloss am Nachmittag für mehrere Stunden. Im Stadtwald wurde am Abend der Galopprenntag abgesagt.

In Remscheid bereitete ein 59 Meter großer Turm ernste Sorgen. Das unter Denkmalschutz stehende Stahlgerüst mit dem Emblem der Firma Mannesmann, das in Remscheid als „Blauer Mond“ bekannt ist, war stark ins Wanken geraten. Die Feuerwehr rückte an, ein Statiker warnte vor dem Abknicken des Turms. Gerüstbauer sicherten ihn provisorisch. Polizei und Feuerwehr fuhren zu 15 weiteren Einsatzstellen. Unter anderem war auf der Brücke der Wuppertalsperre ein Lkw-Anhänger umgekippt.

In Solingen war die Feuerwehr seit den Morgenstunden im Dauereinsatz. Vor allem umgestürzte Bäume, die Straßen blockierten, mussten entfernt werden.

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