Studie: NRW gibt zu wenig für Bildung aus
2015 war Nordrhein-Westfalen Schlusslicht im bundesweiten Vergleich bei Schulausgaben.
Düsseldorf. Nordrhein-Westfalen hat 2015 im bundesweiten Vergleich am wenigsten für Schüler ausgegeben. Das zumindest besagen die Zahlen, die das Statistische Bundesamt gestern vorgestellt hat. NRW gab demnach durchschnittlich 6000 Euro pro Schüler aus — 100 Euro mehr als 2014, aber immer noch 900 Euro weniger als der Bundesschnitt. NRW schneidet traditionell schlecht ab. „Unter der Vorgängerregierung lag NRW bei den Bildungsausgaben regelmäßig im Schnitt auf den hintersten Plätzen im bundesweiten Vergleich. Die Landesregierung aus FDP und CDU ist angetreten für beste Bildung und dazu gehört auch eine neue Schwerpunktsetzung im Haushalt“, sagt NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP).
Doch es ist nicht klar, wie aussagekräftig die Studie zu den Bildungsausgaben ist. Das sagen auch Experten von Schulverbänden und die Statistiker selbst. Man präsentiere nur die nackten Zahlen, die Interpretation überlasse man anderen, hieß es vom Bundesamt in Wiesbaden. Aber schon allein die unterschiedliche Schüler-Lehrer-Relation oder die unterschiedlichen Besoldungsstrukturen führten zu den differierenden Zahlen.
Im Haushalt 2018 erhöht Schwarz-Gelb den Schuletat auf mehr als 18 Milliarden Euro. Für den Zeitraum der aktuellen Studie lag der Etat noch bei 16,2 Milliarden Euro. Allerdings waren die Ausgaben für Bildung auch unter Rot-Grün stets erhöht worden. 2010 lagen die Ausgaben noch bei 14 Milliarden Euro. Von den im Schnitt 6000 Euro entfällt der größte Posten auf die Personalkosten (5200 Euro), der Rest sind Investitionen und laufende Sachkosten.