Studie: Deutsche wohnen konservativ

Der eigene Geschmack bleibt das Maß aller Dinge.

Köln. 96 Quadratmeter, Küche und Wohnzimmer streng getrennt und bloß nicht zu grelle Farben an den Wänden. Bestenfalls sollten sie weiß getüncht sein. Das gilt übrigens auch für die Möbel, wenn sie nicht gerade aus hellem, naturbelassenen Holz geschreinert sind. So lebt der typische Deutsche heute.

Das geht aus der aktuellen Studie „Deutschland privat — so wohnen und leben die Deutschen“ hervor. Dafür hat das Institut TNS Emnid im Auftrag des Möbelherstellers Interlübke tausend Personen ab 14 Jahren befragt.

Auch wenn der deutsche Standard auf den ersten Blick ziemlich trist daher kommt, ist das Resümee des Meinungsforschers Klaus-Peter Schöppner doch zumindest etwas aufmunternd: „Das Wohnen ist vielfältiger und interessanter geworden.“ So werden Klassiker wie der Perserteppich oder Tapeten immer öfter ausgemustert.

Insgesamt siedeln die Deutschen das Thema Wohnen sehr hoch an. Dass man über eine „gute Wohnung“ verfügt, ist 68 Prozent der Befragten wichtig. Erst weit dahinter rangieren Freizeit (58 Prozent), Auto (37), Urlaub (33) und Kleidung (23).

Der Zufriedenheitsgrad mit der eigenen Wohnsituation ist außerordentlich hoch. 79 Prozent der Befragten behaupten, dass es „an nichts fehle“. Wenn überhaupt sind es Einzelmöbel (sieben Prozent) oder Renovierungen (vier), die zum kompletten Glück fehlen. Erstaunlich, wie sicher sich die Deutschen in Geschmacksfragen sind.

Nur vier Prozent geben an, sich an aktuellen Modetrends zu orientieren. Für 95 Prozent ist der eigene Geschmack in den eigenen vier Wänden das Maß aller Dinge.

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