Naturschutz : Störchen und ihren Jungen kam Trockenheit eher zugute
Berlin (dpa) - Störche in vielen Regionen Deutschlands haben in den vergangenen Wochen von der warmen und trockenen Witterung profitiert. Zwar seien zunächst wegen der Trockenheit auch ein paar Junge gestorben gegeben, aber insgesamt habe sich das Wetter eher positiv auf den Bruterfolg ausgewirkt, sagte der Storchexperte Kai-Michael Thomsen vom Michael-Otto-Institut in Bergenhusen (Schleswig-Holstein).
In diesem Jahr gebe es in Deutschland ungefähr wieder so viele Brutpaare wie im Vorjahr. 2017 brüteten nach Angaben Thomsens hierzulande 6914 Paare - die meisten in Brandenburg (1274), Baden-Württemberg (1104) und Niedersachsen (908). Die bundesweiten Zahlen für 2018 lägen voraussichtlich Anfang nächsten Jahres vor. Erhoben werden die Daten von ehrenamtlichen Mitarbeitern der Bundesarbeitsgruppe Weißstorchschutz im Naturschutzbund (Nabu).
Störche sind Thomsen zufolge nicht zwangsläufig auf Regenwürmer angewiesen, die sich bei Trockenheit eher in tiefere Bodenschichten verziehen. Die Witterung habe auch dafür gesorgt, dass Beutetiere wie Mäuse und Heuschrecken in großer Zahl vorkämen. „Grundsätzlich gibt es ja auch Störche in Spanien, Marokko, Algerien und Tunesien, also in Lebensräumen, die durchaus erheblich trockener sind, und dann finden sie entsprechend dort Heuschrecken und Insekten.“
Inzwischen seien die schwarz-weiß gefiederten Stelzenvögel ohnehin „aus dem Gröbsten heraus“, wie Thomsen sagte. Anders als in der Zeit nach dem Schlüpfen der Jungen brauchten sie aktuell auch nicht mehr ganz so viel Futter. Können Störche nicht genug Nahrung für alle ihre Jungen auftreiben, kommt es durchaus vor, dass sie das Kleinste aus dem Nest werfen.