Sterbehilfe: Todkranke Französin starb nicht an Krebs

Genaue Obduktion und die Suche nach Giftstoffen könnten Wochen dauern.

Paris. Acht Jahre hatte die frühere Lehrerin Chantal Sébire gegen den überaus seltenen und aggressiven Tumor in ihrem Körper gekämpft, der ihr die Augen aus dem Gesicht drückte, die Nase zerfraß und sie auf geradezu monströse Weise entstellte. Zuletzt war sie fast blind und litt an unerträglichen Schmerzschüben. "Ich bin am Ende dessen, was ich ertragen kann", hatte Sébire noch vergangene Wochen gesagt.

Vor einem Gericht in Dijon hatte sie, sichtlich geschwächt, aber eisern entschlossen, dafür gekämpft, selbstbestimmt und "in Würde" sterben zu dürfen. Das Gericht hatte ihren Wunsch nach Sterbehilfe erst am Montag abgelehnt.

Nun wird, und das könnte Wochen dauern, nach Giftstoffen in ihrem Körper gesucht. Gift, dass ihr womöglich jemand ins Haus brachte, ihr vielleicht auch reichte, um Chantal den Wunsch zu erfüllen, selbstbestimmt sterben zu dürfen. In den Augen der französischen Justiz wäre dies dann ein Verbrechen.

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