Hohe Corona-Zahlen in Schulen und Kitas Warum ein Kindermediziner keine Kita- und Schulschließungen will

Berlin · Kindermediziner spricht sich gegen Schließungen von Schulen und Kitas aus. Das sind die Gründe.

 Kindermediziner sehen Schließungen von Schulen und Kitas skeptisch.

Kindermediziner sehen Schließungen von Schulen und Kitas skeptisch.

Foto: dpa/Bernd Wüstneck

Trotz der rasant steigenden Corona-Infektionszahlen auch bei Kindern und Jugendlichen hat der Kindermedizin-Professor Tobias Tenenbaum vor flächendeckenden Schließungen von Schulen und Kindergärten gewarnt. Die Belastung für Kinder wäre im Verhältnis zu einer Covid-19-Erkrankung viel höher, sagte der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie am Donnerstag. Schon die vergangenen Lockdowns hätten zu einer signifikanten Zunahme von Fettleibigkeit, Spielsucht und psychischen Problemen bei Kindern geführt.

Der Nachweis einer Corona-Infektion bedeute nicht gleich eine Erkrankung, sagte der Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Sana Klinikum Lichtenberg in einer Online-Pressekonferenz mit dem nordrhein-westfälischen Vize-Ministerpräsidenten Joachim Stamp (FDP). Auch die Schwere der Erkrankung sei im Kindes- und Jugendalter „relativ überschaubar“ und stehe im Gegensatz zu den hohen Infektionszahlen. „Das heißt: Die Kinder bleiben sehr kurz im Krankenhaus, teilweise nur eine Nacht, und gehen dann wieder nach Hause“, sagte Tenenbaum.

Für NRW sagte Landesfamilienminister Stamp, dass flächendeckende Schließungen weiterhin verhindert werden sollten. Auch bei Stundenreduzierungen und der Aufteilung von Gruppen würde es Infektionen geben.

(dpa)
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