Statistisches Landesamt Statistik: Zahl der Komasäufer in NRW gestiegen

Düsseldorf. Die Zahl der jungen Komasäufer ist leicht angestiegen. Die Statistiker des Landesstatistikamtes IT.NRW registrierten im vergangenen Jahr einen Anstieg von 0,9 Prozent: Insgesamt mussten 5.167 Menschen zwischen zehn und 19 Jahren wegen einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt werden.

Die Zahl der Komasäufer ist leicht angestiegen

Die Zahl der Komasäufer ist leicht angestiegen

Foto: Uwe Anspach

Bei Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren sank die Zahl jedoch: Im Jahr 2015 mussten 599 Patienten behandelt werden, 2014 waren es noch 85 Kinder und Jugendliche mehr.

In Wuppertal ist die Zahl der Alkoholvergiftungen bei jungen Leuten gestiegen: Landeten 2014 nur 90 Menschen in der Klinik, waren es 2015 117. Für die Verschlechterung sorgten vor allen Dingen männliche Jugendliche: Die Fallzahl stieg um 78 Prozent von 41 Patienten (2014) auf 73. Bei den Mädchen und Jugendlichen besserte sich der Wert von 49 auf 44. Der Negativrekord wurde 2009 erreicht, damals wurden 132 männliche und weibliche Komasäufer behandelt.

Bei den Jugendlichen von 10 bis 15 Jahren wurden die Zahlen auch schlechter: Fiel 2014 kein Junge im Krankenhaus auf, waren es 2014 vier Patienten, bei den weiblichen Patientinnen fiel der Wert von 11 auf 9. Insgesamt zählten die Krankenhäuser 13 Komasäufer.

Bei den Trinkern zwischen 15 und 20 Jahren entwickelten sich die Zahlen folgendermaßen: 2014 wurden 41 männliche Patienten behandelt, im Folgejahr waren es 69 (+68,3 Prozent), bei den weiblichen Jugendlichen sank die Zahl von 38 auf 35.

In Düsseldorf stieg die Zahl von 114 auf 131 Patienten im Vergleich 2014/2015. Bei den Patientinnen blieb die Zahl mit 52 stabil, bei den Jungen stieg die Zahl um 17 Komasäufer von 62 auf 79.

Bei den Zehn- bis 15-Jährigen sank die Zahl deutlich von 29 auf 16 Patienten (-44,8): Waren es 2014 noch 14 Patienten, zählten die Krankenhäuser im Vorjahr nur vier Betrunkene. Bei den Mädchen sank die Zahl leicht von 15 auf 12 registrierten Vergiftungen.

Bei der älteren Zählgruppe, 15- bis 20-Jährige, stieg die Zahl der Alkoholvergiftungen an: 75 männliche Komasäufer mussten ins Krankenhaus, 2014 waren es 48. Bei den Komasäuferinnen waren es 2014 noch 37, 2015 schon 40. Das macht einen Gesamtanstieg von 85 auf 115.

In Krefeld wurden im Vorjahr 76 Komasäufer behandelt, 2014 waren es nur 70: 37 Patientinnen (2014: 34) und 39 Patienten (37). Bei den Kindern von 10 bis 15 Jahren blieb die Zahl konstant auf 13 behandelte Fälle: 3 Jungen (2014: 4) und 10 Mädchen (9). Bei den registrierten der 15- bis 20-jährigen Alkohol-Opfern stieg die Zahl von 57 auf 63. Bei den männlichen Jugendlichen stieg die Anzahl um 9,1 Prozent von 33 auf 36, bei den weiblichen Opfern von 24 auf 27.

Während NRW-weit die registrierten Fälle von 5.122 auf 5167 (+0,9 Prozent) stiegen, sind die Zahlen im Regierungsbezirk Düsseldorf schlechter: von 1.281 auf 1.339, einem Anstieg von 4,5 Prozent. Bei den weiblichen Jugendlichen sank die Zahl um einen Fall auf 576, bei den männlichen Patienten stiegt die Zahl um 8,4 Prozent 704 auf 763 Fällen.

Laut Statistikamt ist der Anstieg bei den weiblichen Teenagern zu beobachten, dort stieg die Zahl der stationären Behandlungen um 1,9 Prozent, bei den männlichen Patienten blieb die Zahl fast konstant. Von den 5.167 behandelten Alkoholopfern waren 2.236 weiblich (43,3 Prozent). Die Zahl der Behandlungen der Unter-15-Jährigen sank landesweit von 684 auf 599.

Die Krankenkasse bietet unter anderem in Wuppertal zum wiederholten Male die Kampagne „bunt statt blau — Kunst gegen Komasaufen“ an. Schüler zwischen 12 und 17 Jahren können mitmachen und Plakate mit kreativen Botschaften gegen das Rauschtrinken entwickeln. Bundesweit nahmen bei sechs vorangegangenen Aktion rund 80.000 Künstler teil. Landesschirmherrin ist NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens, mehr Informationen auf der Aktionswebsite der Krankenkasse DAK

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