Sohn erschlägt Vater: Sechs Jahre Gefängnis

Bochum (dpa). Das Versöhnungstreffen endete tödlich - nun muss ein 28-Jähriger aus Herne sechs Jahre ins Gefängnis, weil er seinem Vater den Schädel zertrümmerte. Hintergrund der Bluttat mit einem Baseballschläger war ein erbitterter Familienstreit.

Vater und Sohn hatten sich drei Jahre lang nicht gesehen und wollten sich im April 2009 eigentlich versöhnen. Der Angeklagte rief nach der Tat selbst die Polizei und ließ sich widerstandslos festnehmen. Im Prozess vor dem Bochumer Schwurgericht hat er ein umfassendes Geständnis abgelegt. Das Urteil lautet auf Totschlag.

Statt ihre Versöhnung zu feiern, hatten Vater und Sohn die alten Geschichten wieder ausgekramt. Laut Urteil wurde der Angeklagte vor der Tat von dem 49-Jährigen beschimpft und bedroht. „Er fühlte sich verhöhnt und gekränkt - wie noch nie in seinem Leben zuvor“, sagte Richter Hans-Joachim Mankel.

Am Ende habe der Täter seinem Vater nur noch den Tod gewünscht. Der 28-Jährige warf seinem Vater vor, eine Schwester missbraucht und ihn selbst krankenhausreif geprügelt zu haben. Kurz darauf eskalierte nach den Feststellungen des Gerichts der Streit: Der Angeklagte griff zu einem Baseballschläger, der in der Wohnung seines Vaters herumlag, und schlug mindestens fünfmal zu. Die Rechtsmediziner stellten später schwerste Schädelverletzungen fest. Der 49-Jährige hatte keine Chance und starb noch am Tatort.

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