Shuttle-Start wird zur Geduldsprobe

Die „Endeavour“ sollte schon im Juni ins All fliegen.

Washington. Erst war es die Technik, dann das Wetter: Der Start der Raumfähre "Endeavour" ist zu einer Geduldsprobe geworden. Wegen eines Gewitters konnte das Shuttle am Montag zum vierten Mal nicht abheben und zur Internationalen Raumstation ISS aufbrechen. Der fünfte Start sollte nach Angaben der Weltraumbehörde Nasa nun in der Nacht zu Dienstag um 0.51 Uhr unserer Zeit von statten gehen.

"Leider waren die Bedingungen nicht so, wie wir es brauchen", sagte ein Nasa-Sprecher zum abgesagten Start. Eine Schlechtwetterfront hatte sich um das Startgelände an der Atlantikküste zusammengezogen. Einen Start bei schlechtem Wetter verbietet die Nasa vor allem deshalb, weil tiefe Wolken und heftige Winde eine Notlandung bei technischen Problemen des Shuttle in Cape Canaveral gefährden würden. Der Countdown wurde rund 15 Minuten vor der geplanten Zeit abgebrochen. Die sieben Astronauten mussten den Orbiter anschließend verlassen.

Bereits zuvor war einiges schiefgelaufen. Ursprünglich sollte die Mission bereits vor einem Monat beginnen. Bei den ersten beiden Startterminen machte jeweils ein Tankleck einen Strich durch die Rechnung. Dann gab es in der Nacht zum Samstag mehrere Blitzeinschläge an der Startrampe. Damit die Nasa-Experten genug Zeit hatten, alle Instrumente des Shuttle auf Schäden zu untersuchen, musste der Countdown für 24 Stunden unterbrochen werden.

Hauptaufgabe während der 16-tägigen "Endeavour"-Reise soll es sein, eine gut vier Tonnen schwere Logistikplattform an der Außenwand des japanischen Raumlabors Kibo an der ISS anzubringen. Darauf sollen später Instrumente für Experimente im All installiert werden. "Eine Veranda im Weltall", nennt die Nasa die Plattform. Dort sollen etwa eine Röntgenkamera sowie Instrumente zur Untersuchung von kosmischem Staub installiert werden.

Insgesamt sind für die Astronauten fünf Außeneinsätze geplant. Zur "Endeavour"-Crew zählt neben sechs US-Astronauten als einzige Frau die Kanadierin Julie Payette. Nach dem Einsatz soll Astronaut Tim Kopra an Bord der ISS bleiben.

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