Schweinegrippe: Krankenschwester steckt sich bei Patient mit Virus an

Erstmals Übertragung von Mensch zu Mensch in Deutschland. In Düsseldorf gehen Ärzte in die Flugzeuge.

München/Düsseldorf. Erstmals hat sich innerhalb Deutschlands ein Mensch mit der Schweinegrippe angesteckt. Dabei handelt es sich um eine Krankenschwester aus Niederbayern, die sich bei einem Patienten mit dem Virus vom Typ A/H1N1 infiziert hatte. Dieser Schweinegrippe-Kranke war zuvor von einer Mexiko-Reise heimgekehrt und wurde später in das Regensburger Universitätsklinikum verlegt. Im Fall der Krankenschwester hat das Robert-Koch-Institut (RKI) zwei Experten nach Bayern entsandt.

Gleichzeitig warnt das RKI vor Panik. Die bisher bundesweit nachgewiesenen fünf Fälle - darunter vier in Bayern und einer in Hamburg - bezeichnete RKI-Präsident Jörg Hacker am Freitag als "insgesamt milde". Den Erkrankten ging es nach Auskunft ihrer Ärzte den Umständen entsprechend gut. Trotz der Gefahr einer Pandemie bestehe weiter kein Grund zur Hysterie. Die Wahrscheinlichkeit weiterer Infektionen in Deutschland sei aber gegeben.

Von zwölf Verdachtsfällen seien inzwischen durch Analysen fünf widerlegt worden. Fast alle Patienten, bei denen die Krankheitssymptome bisher aufgetreten seien, sind Mexiko-Rückkehrer. Weltweit ist die Zahl der bestätigten Schweinegrippe-Erkrankungen auf mehr als 480 gestiegen. Die Zahl der Todesfälle war auf 13 gestiegen, zwölf davon in Mexiko und einer in den USA.

Am Düsseldorfer Flughafen werden Passagiere, die aus Mexiko oder den USA anreisen, von Ärzten empfangen. "Jeder Passagier muss eine Karte ausfüllen und beim Aussteigen einem Arzt abgeben", erklärte Flughafen-Sprecher Christian Witt. Auf der Karte geben Fluggäste ihre Kontaktdaten und die Sitzplatznummern an. Bei Verdachtsfällen kann das Gesundheitsamt die Passagiere warnen, die in der Nähe eines Infizierten saßen. Zehn Passagiere aus Cancun konnten am Donnerstag nicht gleich aussteigen, weil sie sich krank fühlten. Sie wurden noch an Bord untersucht.

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