Von Dürer bis Eliasson : Schwarz-Weiß-Malerei in London
London (dpa) - Anders sehen - so lautet der Untertitel einer neuen Ausstellung über die Schwarz-Weiß-Malerei in der National Gallery in London. Mit der unkonventionellen Themenwahl für ihre große Herbstausstellung hat die Nationalgalerie einen Coup gelandet.
Erfrischend, anders, originell - so lauten die ersten Kritiker-Kommentare.
Die Schau „Monochrome - Painting in Black and White“ endet mit einem Gag aus Lichteffekt. Sie wurde in Zusammenarbeit mit dem Museum Kunstpalast in Düsseldorf erstellt, wo sie anschließend zu sehen sein wird. In London läuft die Ausstellung bis zum 18. Februar 2018.
Die Kuratoren setzten sich die ehrgeizige Aufgabe, einen Zeitraum von 700 Jahren abzudecken - von Jan van Eyck und Dürer zu Gerhard Richter und Olafur Eliasson. Über Jahrhunderte hinweg hätten sich Künstler immer wieder den Herausforderungen und Möglichkeiten der Schwarz-Weiß-Malerei gestellt - aus den verschiedensten Gründen, wie Chefkuratorin Jennifer Sliwka erläutert. Ein Hauptgrund war stets, den Zuschauer zum Hinsehen zu zwingen. Der Verzicht auf die Komplexität von Farbe könne befreiend wirken und das Experimentieren mit Form, Material und Symbolik fördern, so Sliwka. Für Dürer ermöglichte die Arbeit mit Licht und Schatten eine sorgfältige Untersuchung seines Motivs, Gerhard Richter nennt die Farbe Grau ideal für die Vermittlung von Objektivität und Indifferenz.