Schüler retten sich aus brennendem Bus

Unglück: Eine Gruppe aus Ratingen und Düsseldorf war auf dem Weg zu einer Ski-Tour. Der besonnene Fahrer verhindert eine Panik.

Ratingen/Düsseldorf. Große Erleichterung, als am späten Samstagabend die Ersatzbusse auf den Schulhof einbiegen: 42 junge Schüler vom Adam-Josef-Cüppers-Berufskolleg in Ratingen sind zurück bei ihren Familien. Es ist eine Gruppe von Skitouristen im Alter von 16 bis 21 Jahren, die am Samstag auf der österreichischen Tauernautobahn in letzter Minute einer Brandkatastrophe in ihrem Reisebus entgangen war. In letzter Minute war es ihnen gelungen, den Bus zu verlassen - auch dank des besonnenen 56 Jahre alten Fahrers des Krefelder Busunternehemens. Ihm gilt das Lob aller Betroffenen.

Niemand ist ernsthaft verletzt, das ist die wichtigste Nachricht. Aber es spielten sich dramatische Szenen ab, nachdem kurz hinter dem Reittunnel auf der A 10 im Heckbereich des Busses Rauch bemerkt wurde. "Auf einmal hat der Bus gerüttelt, und hinten stand alles in Flammen", berichtet später der Düsseldorfer Schüler Kevin Motzkus. "Wir haben nur noch versucht, aus dem Bus herauszukommen. Sie haben alle Hektik gemacht."

Aber der Busfahrer mahnt immer wieder zu Besonnenheit und führt die Leute geordnet aus dem doppelstöckigen Bus nach draußen, wo schon bald die Rettungskräfte eintreffen.

Vom Randstreifen aus sehen sie fassungslos zu, wie kurz darauf der ganze Bus in Flammen steht. Koffer, Taschen, Skiausrüstung- alles ein Raub der Feuerhölle. Der Schock steht den Schülern und ihren Lehrern ins Gesicht geschrieben. Helfer führen sie von der Unfallstelle fort, verteilen Decken und Essen. Die Feuerwehr bekämpft den Brand. Am Ende gibt das verkohlte Stahlgerippe in einem knietiefen See aus Lösch-Schaum, das einmal ein Reisebus war, ein gespenstisches Bild ab.

Das wollen jetzt alle schnell vergessen. Ein Teil der Reisegruppe, Schüler vom Düsseldorfer Heinrich-Hertz-Berufskolleg, fährt mit einem Ersatzbus weiter ins Skigebiet Seeboden am Millstätter See. Der Großvater des 18-jährigen Kevin Motzkus, Frank Motzkus, ist sicher: Der Junge wird den Schulausflug dennoch genießen. "Er wirkte gelassen", sagt der 69-Jährige. Und sein Gepäck war glücklicherweise im Anhänger verstaut, es blieb unversehrt. Motzkus ist aber auch sicher: "Der Schock wird sicher später noch einsetzen."

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