Roland Jahn: Der Aufrechte

Roland Jahn war einer der engagiertesten und kritischsten Bürgerrechtler in der DDR. "Freiheit muss man sich nehmen", lautete das Motto des Journalisten. Denn ihm wurde die Freiheit nach seinen vielfältigen Protestaktionen von der Stasi dauernd beschnitten - bis hin zu seiner Ausweisung 1983. Deshalb verkörpert der heute 57-Jährige die Deutsche Einheit wie kaum ein anderer.

Nun soll Jahn im Frühjahr 2011 neuer Chef der Stasi-Unterlagenbehörde werden - als Nachfolger von Marianne Birthler.

Die SED-Prominenz provozierte Jahn 1982, als er - zur Hälfte als Hitler und zur anderen Hälfte als Stalin geschminkt - neben der offiziellen Tribüne die 1. Mai-Parade "abnahm". Kurze Zeit später wurde er verhaftet, weil er an seinem Fahrrad eine polnische Flagge mit dem Schriftzug der verbotenen Gewerkschaft Solidarnosc befestigt hatte. Er kam vorzeitig aus der Haft frei und wurde abgeschoben.

Doch Roland Jahn ließ sich nicht den Mund verbieten. Zusammen mit dem ebenfalls abgeschobenen Dichter Jürgen Fuchs unterstützte er von West-Berlin aus die Bürgerrechtler in der DDR. Jahn arbeitet seit Jahren für das politische TV-Magazin "Kontraste".

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