Rio rockt: Musik-Marathon lockt Hunderttausende

Rio de Janeiro (dpa) - Rock, Pop, Funk, Bossa Nova und Heavy Metal bis tief in die Nacht - Rio de Janeiro ist für viele derzeit die Welthauptstadt der Live-Musik. In der Sechs-Millionen-Metropole startete am Wochenende das gut einwöchige Musikfestival Rock in Rio.

Die Fans kamen zu Hunderttausenden und nahmen auf dem Veranstaltungsgelände, etwa 35 Kilometer von der Copacabana entfernt, riesige Warteschlangen in Kauf. Auch Regen bremste den Ansturm nicht. In Plastikplanen gehüllt pilgerten die Fans zur „Weltbühne“, um ihre Idole live und möglichst nah zu erleben.

Für das bis Sonntag (2. Oktober) dauernde Festival wurden 700 000 Tickets verkauft. Auf dem rund 150 000 Quadratmeter großen Areal Cidade do Rock (Stadt des Rock) wurden vier Bühnen errichtet. Auf einer 86 mal 25 Meter großen „Weltbühne“ traten Elton John und die Red Hot Chili Peppers auf. Der Sonntag war als lautester Tag geplant: Auf dem Programm standen Bands wie Motörhead, Metallica und Slipknot.

An den ersten Tagen hieß es vor allem: warten. Auf einer Strecke von zwei Kilometern stauten sich die Fans vor den Eintrittstoren. Viele standen am Samstag mitten in der Nacht auf, um fast 24 Stunden später am Sonntag gegen 01.00 Uhr (Ortszeit) die Red Hot Chili Peppers zu sehen. Fernsehkameras filmten die endlos scheinenden Menschenschlangen. „Ich war schon um 06.00 Uhr vor dem Eintrittstor. Aber ich habe es geschafft“, sagte Heitor Lemos, der in der allerersten Reihe vor der Bühne stand.

Auch vor den Ständen war Geduld gefragt: 40 Minuten Warten auf einen Hotdog und über eine Stunde vor dem Riesenrad. Auf dem Gelände stand auch eine Achterbahn, die für Kurzweil zwischen den Auftritten sorgte. Doch hatten die Fans nicht allzu viel Zeit, denn allein am Samstag gab es von 14.40 Uhr an auf den vier Bühnen 20 Konzerte mit nationalen und internationalen Stars.

In den kommenden Tagen sollen in Rio etliche weitere Musiker und Bands mit klangvollen Namen zu sehen und zu hören sein - Stevie Wonder, Shakira, Lenny Kravitz, Coldplay und Guns N' Roses sind nur einige. Das 1985 gegründete Festival kehrte nach drei Auflagen in Rio und sechs Gastspielen in Portugal und Spanien zu seiner zehnten Auflage zurück nach Rio. Auch 2013 und 2015 soll es dort an den Start gehen.

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