Richard Blömer: Der Verurteilte

Richard Blömer, langjähriger Chef der Kölner CDU, ist am Dienstag vor dem Landgericht seiner Heimatstadt zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr auf Bewährung verurteilt worden. Er wurde der Untreue, der Beihilfe zur Steuerhinterziehung und des Betrugs für schuldig gesprochen.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass es 1999 einen Spendenskandal bei der Kölner CDU gegeben hat: Unter Blömers Vorsitz wurden Spenden in Höhe von 34000 Euro in die Parteikasse eingespeist. Dafür wurden falsche Quittungen ausgestellt, die Herkunft des Geldes blieb unklar.

Die Affäre hatte die gesamte nordrhein-westfälische CDU und natürlich die in der Domstadt schwer belastet. Die hatte sich gerade ein Saubermann-Image zugelegt, weil kurz zuvor die örtliche SPD tief in einen millionenschweren Müllskandal verstrickt war.

CDU-Landeschef Jürgen Rüttgers hatte zunächst vergeblich versucht, Blömer in Köln zu entmachten. Zwar ist der heute nicht mehr in der ersten Reihe zu finden, und auch eine neuerliche Kandidatur als Landtagsabgeordneter konnte verhindert werden. Doch von seiner Machtbastion in Köln-Lindenthal zieht Blömer immer noch Strippen im Schatten des Doms.

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