Ganz neu ist die Initiative nicht. Immer wieder wurde eine engere Zusammenarbeit an der Rheinschiene verkündet. Heraus kam dabei wenig, das Kirchturmsdenken obsiegte regelmäßig. Nun sollen ausgerechnet Düsseldorf und Köln "die Lokomotiven für die Entwicklung der Metropolregion Rheinland" sein.

Tatsächlich hat das Rheinland viel zu bieten: 6,7 Millionen Einwohner, ein Bruttoinlandsprodukt von 213 Milliarden Euro, eine gute Infrastruktur, Firmen mit Weltruf, Kulturangebote von hohem Rang und Hochschulen mit Niveau. Nur werkelten alle Beteiligten bisher mehr oder weniger für sich selbst.

An der Abgabe von Zuständigkeiten ist bei dem neuen Zusammenschluss zunächst nicht gedacht. Eine übergeordnete Planung - wie etwa an der Ruhr - wird es also vorerst (noch) nicht geben. Zunächst gehe es darum, bestehende Projekte zu vernetzen, neue Vorhaben anzustoßen, das Rheinland als starken Block in NRW neben das Ruhrgebiet zu stellen und die "Dachmarke Rheinland" national und international zu positionieren.

Symbolträchtig bei einer Schifffahrt auf dem Rhein soll die erste Regio-Konferenz stattfinden - im nächsten Jahr. Mit dabei sein wollen auch die Oberbürgermeister aus Wuppertal, Solingen und Remscheid. Wuppertals OB Peter Jung (CDU): "Wir sind Rheinland!"

Die bergischen Wirtschaftvertreter sind da ein wesentlich zurückhaltender. Die dortige IHK hält einen Beitritt für verfrüht und prophezeit den drei Städten einen "deutlichen Bedeutungsverlust im Konzert mit den anderen Metropolen".