Rhein: Neue Suche nach Vermisstem des Tankerunglücks

Mainz (dpa). Ein halbes Jahr nach dem Unglück mit dem Säuretanker „Waldhof“ auf dem Rhein soll eine neue Suche nach einem vermissten Bootsmann anlaufen Jetzt wollen Binnenschiffer nach dem Mann suchen.

Der Tanker war bei St. Goarshausen in der Nähe der Loreley gekentert, mindestens ein Mensch kam dabei ums Leben. Ein weiterer Bootsmann wird nach wie vor vermisst. „Wir werden jeden Zentimeter absuchen, bis wir ihn gefunden haben oder sicher sagen können, dass er bis ins Meer getrieben sein muss“, sagte der Sprecher des Vereins „Binnenschifferforum hilft“, Michael Jeske.

Die Suchaktion sei für August geplant. Allerdings sind die Experten bei den Behörden skeptisch: „Weil es damals Hochwasser gab, ist die Suche sicherlich schwierig“, sagte am Mittwoch der Leiter der Expertenkommission zur Havarie des Schiffes von der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Südwest in Mainz, Michael Putzschke. Welche Aussichten auf Erfolg die neue Suche habe, sei kaum zu beurteilen. Die Unfallursache sei noch nicht abschließend geklärt.

Nach Angaben des Forums hatten sich die Eltern des Vermissten mit einem erschütternden Brief an die Binnenschiffer gewandt. In dem Schreiben baten sie um eine weitere Suchaktion. „Sie möchten, dass er in Frieden ruhen kann und die Familie endlich einen Platz zum trauern bekommt“, heißt es in einer Mitteilung Jeskes.

Bei dem Unfall im Januar war der mit rund 2400 Tonnen Schwefelsäure beladene Frachter nahe des Loreleyfelsens gekentert. Zwei Besatzungsmitglieder wurden gerettet, ein 63-Jähriger einen Monat später tot im Wrack geborgen. Der vierte Mann an Bord wird vermisst.

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