Reisen: Abwarten statt Stornieren

Französische Ministerin fordert Mexiko-Verbot. Lufthansa fliegt nach Plan.

Düsseldorf. Kuba hat alle Flüge von und nach Mexiko für zwei Tage ausgesetzt, die französische Gesundheitsministerin fordert sogar ein EU-Verbot für Mexikoreisen. Die großen Reiseveranstalter in Deutschland reagieren allerdings zurückhaltender auf die Schweinegrippe. FTI, Dertours und Meier’s Weltreisen bieten kostenlose Stornierungen und Umbuchungen an, wenn die Reise vor dem 27. April gebucht und vor dem 4. Mai angetreten werden sollte.

Bei Thomas Cook ist es der 7. Mai, bei Alltours kann bis zum 10. Mai umgebucht werden. Die Tui hat am Mittwoch ihr Umbuchungsangebot bis zum Reiseantritt 31.Mai ausgeweitet. Wer später nach Mexiko reisen will, steht vor der Frage: Teure Stornierung oder abwarten?

Kostenloses Stornieren wäre nur mit einer Reisewarnung des Auswärtigen Amtes möglich. Die wird es aber nicht geben. "Eine solche Warnung sprechen wir nur aus, wenn es einen Bürgerkrieg gibt", sagt eine Sprecherin. Aus Berlin gibt es außer der Empfehlung, "nicht unbedingt erforderliche"

Mexiko-Reisen abzusagen, auch keine nähere Einschätzung der Gefahren eines Mexiko-Urlaubs. "Wir verweisen auf die Berichterstattung in den Medien und auf die Internet-Seite wir-gegen-viren.de." Dort finden sich jedoch nur allgemeine Hygiene-Hinweise. Zum Thema Schweinegrippe wird der Leser weitergeleitet auf die Seite des Robert-Koch-Institutes. Doch wer dort auf eine Entscheidungshilfe zum Thema Mexiko-Urlaub hofft, wird wieder zum Auswärtigen Amt zurückgeführt.

Längere Aufenthalte in Mexiko-Stadt werden von den Reiseveranstaltern nicht mehr angeboten. "Aber Ziele wie Yucatan sind weiter im Programm", sagt Lisa Esser vom Reisebüro Esser in Krefeld. Sie schließt nicht aus, dass Reiseanbieter die Umbuchungsfristen noch verlängern. Auch die Kundenhotline von AirlineDirect, einem Internet-Anbieter für Fernflüge, rät Reisenden, abzuwarten.

Die Lufthansa fliegt nach Plan einmal täglich von Frankfurt nach Mexiko-Stadt, hat auf dieser Strecke aber jetzt immer einen Arzt an Bord. Die Flüge seien gut gebucht. Laut ihrem Sprecher Andreas Bartels ist es "sehr unwahrscheinlich", sich in einem Flugzeug mit dem Virus zu infizieren. Die Lüftung sei so effektiv wie in einem OP-Saal.

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