Reinhard Nemetz: Der Ankläger

Unerbittlich und ausdauernd hat der 59-Jährige in den vergangenen zehn Jahren alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Schreiber in Augsburg vor Gericht zu stellen.

Reinhard Nemetz hat immer gesagt: "Wir erwischen sie alle." Insofern ist die Auslieferung von Karlheinz Schreiber für Augsburgs Leitenden Oberstaatsanwalt die Krönung seiner Laufbahn.

Unerbittlich und ausdauernd hat der 59-Jährige in den vergangenen zehn Jahren alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Schreiber in Augsburg vor Gericht zu stellen. Dafür hatte er sich sogar von Schreiber beleidigen lassen müssen, der aus seinem vermeintlich sicheren Exil in Kanada im März 2006 über Nemetz gehöhnt hatte: "Wenn Dummheit wehtäte, wäre der schon lange tot."

Jetzt kann Nemetz triumphieren, was aber nicht seinem Naturell entspricht. Wer einmal ins Visier seiner Behörde gelangt ist, hat nichts mehr zu lachen. "Ich ermittle ohne Ansehen der Person", sagt er.

Auf Fragen, was ihm seine Erfolge bedeuten, antwortet Nemetz: "Ich werde nicht für Emotionen bezahlt."

Aber gerade im Fall Schreiber hatte er häufig Resignation und Frustration erkennen lassen, wenn das Auslieferungsbegehren wieder einmal durch eine juristische Finesse des Ex-Waffenlobbyisten unterlaufen worden war. Damit ist jetzt Schluss.

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