Coronavirus Razzien bei Amazon und Ebay wegen überteuerten Atemschutzmasken

Rom · Wegen Geschäftemacherei rund um das Coronavirus mit horrenden Preisen für Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel hat die italienische Finanzpolizei eingegriffen.

 Eine Atemschutzmaske.

Eine Atemschutzmaske.

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Wegen Geschäftemacherei rund um das neuartige Coronavirus mit horrenden Preisen für Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel hat die italienische Finanzpolizei Dokumente und Computerdaten der Online-Händler Ebay und Amazon beschlagnahmt. Der italienische Verbraucherverband UNC begrüßte am Mittwoch die Ermittlungen der Behörden. „Es ist eine nationale Schande, auf den Rücken der Italiener zu spekulieren“, erklärte UNC-Präsident Massimiliano Cona. Kriminelle und Geschäftemacher hatten in Italien die Angst vor dem Virus zu ihrem Vorteil ausgenutzt.

„Das Problem ist nicht nur der astronomische Preis der Produkte, sondern auch der Verkauf von Masken, die nicht den Vorschriften entsprechen und nicht einmal schützen würden, wenn sie ein mit dem Coronavirus infizierter Mensch trägt“, fügte Cona hinzu.

Wegen der anhaltenden Ausbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 aus China hatten sich die Italiener in den vergangenen Tagen auf Schutzmasken und Desinfektionsmittel gestürzt - in Apotheken und Supermärkten waren die Artikel kaum noch zu finden. Die Angst vor dem Virus führte zu dreisten Preisforderungen: Am Dienstagmorgen bot ein Internetnutzer auf Ebay beispielsweise eine Ein-Liter-Flasche Desinfektionsmittel für 300 Euro an.

Italien ist inzwischen der größte Infektionsherd des neuartigen Coronavirus in Europa. Innerhalb weniger Tagen wurden bislang mehr als 370 Infektionen nachgewiesen. Zwölf Infizierte starben bis Mittwoch an dem Erreger. In China, wo das Coronavirus im Dezember seinen Ausgang nahm, zählten die Behörden bislang mehr als 78.000 Infektionen und mehr als 2700 Todesfälle.

(AFP)
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