Razzia bei „Osmanen Germania“
Polizei durchsucht in über 20 NRW-Städten Räume der Rockergruppe.
Düsseldorf/Essen. Mit Durchsuchungen ist die Polizei in mehr als 20 Städten von Nordrhein-Westfalen gestern gegen die türkisch-nationalistische Rockergruppe „Osmanen Germania“ vorgegangen. Die Durchsuchungen sind Teil einer bundesweiten Aktion neben NRW auch in Hessen und Baden-Württemberg. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums besteht der dringende Verdacht, dass Zweck und Tätigkeit des Vereins den Strafgesetzen zuwiderlaufen.
In Nordrhein-Westfalen durchsuchten laut NRW-Innenministerium rund 800 Beamte mehr als 40 Wohnungen und Geschäftsräume des Vereins. „Bund und Länder zeigen mit den heutigen Maßnahmen, dass wir kriminelle Aktivitäten egal vor welchem gesellschaftlichen Hintergrund nicht dulden“, erklärte der geschäftsführende Innenminister Thomas de Maizière laut Mitteilung. „Das liegt voll auf unserer nordrhein-westfälischen Null-Toleranz-Linie“, erklärte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU).
Nach Angaben der Polizei in Essen wurden am Morgen in NRW insgesamt 41 Objekte unter die Lupe genommen, gegen 8.30 Uhr liefen die Einsätze noch. Dabei setzte die Polizei teilweise auch Spezialkräfte ein, weil die betroffenen Rocker als gefährlich eingeschätzt würden. Die Durchsuchungen sollten der Aufklärung von Vereinsstrukturen und Aktivitäten dienen. Um die Durchsetzung eines Vereinsverbots gehe es nicht. Einsätze gab es unter anderem in Ahlen, Duisburg, Essen, Köln, Recklinghausen und Wuppertal.