Gericht spricht Urteil Raubmord in Krefeld: Lebenslange Haft für Rentner (60)

Krefeld · Ein 60-Jähriger hat laut Gericht seinen gehbehinderten Nachbarn und Freund in Krefeld heimtückisch umgebracht. Die Liebe zu einer Prostituierten soll unter anderem dazu geführt haben.

 Das Gericht in Krefeld hat den Fall verhandelt.

Das Gericht in Krefeld hat den Fall verhandelt.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Ein 60-Jähriger ist als Raubmörder in Krefeld zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der Rentner habe seinen gehbehinderten Nachbarn und langjährigen Freund heimtückisch und aus Habgier umgebracht, sagte der Vorsitzende Richter am Mittwoch. Als er mit einem Messer zugestochen habe, sei der 69-Jährige samt Rollator umgestürzt. „Dann stach er so lange auf ihn ein, bis er sich nicht mehr rührte.“

Es sei dem ehemaligen Gebäudereiniger um eine Geldbörse mit mindestens 500 Euro gegangen, die er anschließend geraubt habe. Der Witwer habe sich zuvor in eine Prostituierte verliebt. Dies habe ihn finanziell an den Rand des Abgrunds gebracht.

Der 60-jährige Deutsche hatte behauptet, eine Aussprache sei aus dem Ruder gelaufen. Er habe den Nachbarn umgeschubst, ein auf dem Wohnzimmertisch liegendes Messer gegriffen und dann zugestochen. „Ich hatte wohl einen Blackout“, hatte er gesagt.

Durch die Rekonstruktion der Tat konnte diese Version widerlegt werden: Blutspritzer in einem Suppenteller wurden dem Frührentner zum Verhängnis. Den Teller hatte das Opfer auf seinem Rollator abgestellt. Er war später verkehrt herum auf dem Boden entdeckt worden. Trotzdem waren Blutspritzer darin.

Deswegen sei klar, dass der Angreifer bereits zugestochen haben muss, als das Opfer noch stand. Er habe das Messer mitgebracht, war das Gericht überzeugt. Nachbarn hatten den Toten zwei Tage später in seiner Erdgeschosswohnung entdeckt, als sie durch ein Fenster blickten. Der Rentner lag in einer Blutlache am Boden.

(dpa)
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