Radarfalle aus Kanalrohr - Wenn Bürger Blitzer basteln
Ein Anwohner am Bodensee hat eine täuschend echte Blitzer-Attrappe aufgestellt, auf die schon viele Autofahrer reingefallen sind. Nicht jeder nimmt die falsche Radarkontrolle mit Humor. Andernorts endete so eine Aktion schon explosiv.
Markdorf. Erst bremst das eine Auto ab, dann ein zweites und ein drittes. Kein Fahrer will von dem Blitzer an der Bundesstraße 33 bei Markdorf am Bodensee erwischt werden. Dabei ist die Radarkontrolle gar nicht echt - ein Anwohner hat sie aus einem Kanalrohr nachgebaut.
Die schwarze Säule sieht täuschend echt aus, in den kleinen Fenstern meint man im Vorbeifahren sogar eine Kamera zu erkennen. Wie genau er den Tempo-Messer gebastelt hat und warum, will der Mann aber nicht verraten. Er habe im Internet viel Kritik dafür einstecken müssen, manche Autofahrer seien sogar so verärgert, dass sie laut hupend an seinem Haus vorbei führen, sagt er.
Auch andernorts kamen Bürger schon auf ähnliche Ideen - legal ist das aber nicht immer. Die Behörden bleiben angesichts des Fake-Blitzers im baden-württembergischen Markdorf allerdings ziemlich entspannt: „Wir haben das geprüft und uns entschieden, es nicht zu beanstanden“, sagt ein Sprecher des Landratsamtes. Der Verkehr werde durch die falsche Radarkontrolle nicht gestört. „Es blitzt nicht, es blendet nicht. Für uns ist das unproblematisch.“