Ansbach Psychologe: Zeitliche Nähe von Anschlägen kein Zufall

Ansbach. (dpa) - Würzburg, München, Ansbach: Die zeitliche Nähe dieser Gewalttaten ist nach Einschätzung des Psychologen Jens Hoffmann für einen psychologischen Experten kein Zufall.

„Leute in einer psychischen Krise, die schon länger über eine solche Tat nachdenken, sehen den großen Effekt und sagen sich: jetzt mache ich das auch“, sagte Jens Hoffmann vom Institut Psychologie und Bedrohungsmanagement in Darmstadt der Deutschen Presse-Agentur am Montag. „Diese Dynamik der individuellen Radikalisierung hat eine neue Qualität.“ Schließlich sei nach bisherigen Erkenntnissen keiner der Täter in professionelle terroristische Netzwerke oder Ähnliches eingebunden gewesen.

Auch wenn der Amoklauf in München nicht politisch motiviert war und die Hintergründe bei den Ereignissen in Ansbach noch unklar sind, gebe es Parallelen. „In beiden Fällen waren es psychisch labile Täter, die sich in einer persönlichen Krise befanden“, sagte Hoffmann.

Bei einer Bombenexplosion im fränkischen Ansbach waren am Sonntagabend zwölf Menschen verletzt worden. Am Montag vergangener Woche hatte ein afghanischer Flüchtling in Würzburg Menschen mit einer Axt angegriffen, am Freitag war ein junger Mann in München Amok gelaufen.

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