"Prozesse-Dieter" verlangt Schadenersatz

Düsseldorf. "Prozesse-Dieter" (73), prozessfreudiger Sozialhilfeempfänger aus Ratingen, hat seine 252. Klage eingereicht. Der Senior verlange 36 000 Euro Schadenersatz von einem psychiatrischen Gutachter, bestätigten Justizkreise am Mittwoch einen Bericht der "Bild"-Zeitung.

Der ehemalige Sportlehrer behauptet, dass er wegen eines falschen Gutachtens des Psychiaters ein Jahr lang zu Unrecht hinter Gittern saß.

In einem neuen Gutachten hatte ein anderer Facharzt dem als "Deutschlands Prozesshansel Nr. 1" bekanntgewordenen Mann Schuldunfähigkeit attestiert. Er habe eine Art Beamten-Allergie und handele zwanghaft, wenn er fortlaufend Staatsdiener beleidige.

Unterdessen berichtete die "Bild"-Zeitung, dass sich der 73- Jährige einer Hypnose-Therapie unterziehen will. "Prozesse-Dieter" war in der vergangenen Woche zu einem weiteren Jahr Gefängnis ohne Bewährung verurteilt worden. Dagegen hat er allerdings Berufung eingelegt.

Das Ratinger Amtsgericht hatte ihn wegen 44 Beleidigungen von Amtsträgern schuldig gesprochen. Der Amtsrichter setzte sich dabei über das neue psychiatrische Gutachten hinweg. Der Gutachter hatte dem als überdurchschnittlich intelligent eingestuften Senior eine "paranoide Persönlichkeitsstörung" bescheinigt. Nur wenn es um Behörden gehe, "rastet er aus" und sei "außerhalb jeder Vernunft".

Der selbst ernannte "König der Kläger", der seit seinem 39. Lebensjahr von "Stütze" lebt, legt sich seit vielen Jahren mit Behörden und Justiz an. So erstritt er sich unter anderem auf dem Rechtsweg eine Klobürste und neue Unterhosen vom Sozialamt.

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