Prozess um Campingplatz-Blutbad

Kölner soll Ex-Freundin und ihre Eltern mit Schwert getötet haben.

Münster. Der Mörder kam mit Samurai-Schwert und Würgedraht. Mit fast 90 Messerstichen stach er seine Ex-Freundin und ihre Eltern auf einem fast ausschließlich von Dauercampern genutzten Campingplatz im Münsterland nieder. Für das Blutbad im vergangenen August im Coesfelder Stadtteil Lette muss sich von Dienstag an ein 34 Jahre alter Kölner vor dem Landgericht Münster verantworten. Die Anklage lautet auf Mord aus Heimtücke.

Die drei Opfer aus Gelsenkirchen - ein Ehepaar im Alter von 53 und 55 Jahren sowie deren 29-jährige Tochter - waren in ihrem Holzhäuschen erstochen worden. Im Auto des damals 33-Jährigen mutmaßlichen Täters hatten die Ermittler kurz nach der Tat das blutverschmierte Schwert, den Draht, Messer und Kleidung mit Blutflecken gefunden.

Die kleine Tochter des mutmaßlichen Täters und der 29-jährigen Frau befand sich zur Tatzeit ebenfalls im Haus. Das zehn Monate alte Mädchen lag beim Eintreffen der Ermittler wach, aber unverletzt in seinem Bettchen.

Das Motiv des mutmaßlichen Täters ist auch zum Beginn des Prozesses noch unklar. Als Grund vermutet die Staatsanwaltschaft einen Streit mit der 29 Jahre alten Ex-Freundin um das Sorgerecht für die damals zehn Monate alte Tochter.

Bisher hat sich der Angeklagte nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch nicht geäußert. Auch einen medizinischen Gutachter habe er abgelehnt.

Die Obduktion der Leichen hatte das Ausmaß der Brutalität deutlich gemacht: Bei der Ex-Freundin des mutmaßlichen Täters machten die Gerichtsmediziner allein 48 Stiche und Schnitte aus. Sie war unter anderem an Herz und Lunge verletzt worden. Der Körper des Vaters (55) wies elf Stich- und Schnittwunden auf, ein tödlicher Einstich ging dabei ins Herz. Am Leichnam der Mutter (53) stellten die Mediziner 27 Verletzungen fest. Sie verblutete.

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