Prozess: Franjo Pooth muss wohl zahlen

Die Commerzbank fordert von dem einst gefeierten und dann Pleite gegangenen Jungunternehmer 1,8 Millionen Euro.

Düsseldorf. Franjo Pooth (38) wird wohl tief in die Tasche greifen müssen. Denn der Ehemann von Werbe-Star Verona Pooth droht seinen ersten Prozess nach der Pleite seines Elektronik-Unternehmens "Maxfield" zu verlieren.

Die Vize-Präsidentin des Düsseldorfer Landgerichts, Annette Lehmberg, geht bislang davon aus, dass mindestens eine Million der 1,8 Millionen-Euro-Forderung der Commerzbank begründet sind. Pooth hatte als Selbstschuldner für einen Kredit über drei Millionen Euro gebürgt.

Das Medieninteresse an dem Verfahren vor der siebten Zivilkammer war riesig. Doch Pooth ließ sich nicht blicken, sondern ließ sich von seinem Anwalt Horst Pfaff vertreten: "Seine Anwesenheit ist nicht erforderlich."

Pfaff betonte, dass es schon bei Abschluss des Kreditvertrages im Frühjahr 2006 offensichtlich gewesen sei, dass sein Mandant finanziell nicht in der Lage sei, diesen auch zu bedienen. "Es gibt ein krasses Missverhältnis zwischen Kreditumfang und Leistungsfähigkeit." Außerdem sei im Kreditvertrag ein Kontokorrent-Kredit von einer Million Euro vereinbart. Dass dieser auf mehr ausgedehnt worden sei, werde nicht mehr von der Bürgschaft gedeckt.

Die Vorsitzende Richterin sah die Leistungsfähigkeit des Bürgen Pooth nicht als rechtlichen Maßstab. Dies gelte nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes für die Ehefrauen von Geschäftsführern, nicht aber für den Unternehmer selbst. Einen Vergleich lehnte das Geldhaus angesichts der Bewertung der Richterin ab.

Insolvenzverwalter Michael Bremen hatte den "Maxfield"-Gläubigern im Mai mitgeteilt, dass 100-Euro-Forderungen nur 37 Cent Insolvenzmasse entgegenstehen und der einst gefeierte Jungunternehmer mit seinem Unternehmen mindestens 19Millionen Euro Schulden hinterlassen habe. Insgesamt 461Gläubiger hatten sogar 27Millionen Euro Forderungen angemeldet. Das Urteil wird am 28. Oktober verkündet.

Am 3. März wird vor dem Landgericht über die Klage der Düsseldorfer Stadtsparkasse gegen den 38-Jährigen verhandelt. Das Geldinstitut hatte dem Maxfield-Gründer einen Kredit über neun Millionen gewährt. Um Prozesskosten zu sparen, will die Bank aber zunächst nur eine Million fordern.

Franjo Pooth haftet in diesem Fall mit einer Bürgschaft über 8,5Millionen Euro für sein Unternehmen. Auch die Landesbank Rheinland-Pfalz hat Millionenkredite an Maxfield vergeben und klagt nun ebenfalls.

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