Porträt: Fergie steht vor dem Bankrott

Die Ex-Schwiegertochter der Queen soll Schulden in Höhe von mehr als zwei Millionen Pfund haben.

London. Wirklich vermisst haben die Briten Sarah Ferguson nie. Auch nach der Scheidung von Prinz Andrew sorgte die rothaarige Ex-Schwiegertochter der Queen regelmäßig für Schlagzeilen. Doch das wilde Leben der ehemaligen Prinzessin hat seinen Preis: Fergie soll kurz vor dem Bankrott stehen, einen Schuldenberg von mehr als zwei Millionen Pfund (2,4 Millionen Euro) angehäuft haben.

Viel mehr als ein Titel ist der 50-Jährigen nach der Scheidung von Thronfolger Andrew 1996 nicht geblieben: Die Herzogin von York, so richtet einer ihrer wenigen verbliebenen Mitarbeiter aus, tue "alles, was sie kann, um eine Insolvenz zu vermeiden". Die restliche Schar an Assistenten und Sekretärinnen hat bereits die Kündigung erhalten. Fergies Fleischer, ihre Reinigung, sogar der Zeitungsbote sollen auf offenen Rechnungen sitzen.

Um weitere Negativ-Schlagzeilen vom Buckingham Palast abzuwenden, hat sich jetzt die Queen wieder einmal in Fergies Budgetprobleme eingeschaltet und mit Premier David Cameron mögliche Auswege diskutiert.

Dass die Monarchin ihre umtriebige Ex-Schwiegertochter wohl am liebsten im Tower von London einschließen würde, kann man der Sprachregelung des Palastes entnehmen. Ihre Hoheit zeigt sich über den drohenden Bankrott "zutiefst besorgt" - eine Floskel, die in der Hierarchie majestätischen Ungehaltenseins weit vor dem üblichen "not amused" rangiert.

Dabei ist die historische Pleite der Herzogin mehr als nur das Scheitern einer Frau, die alle Privilegien verspielt hat. Fergie teilt ihre Bredouille mit vielen, die an der Seite eines Prinzen den königlichen Orbit betreten: Berufliche Ambitionen werden nicht gern gesehen - die zahlreichen Pflichtauftritte einer Prinzessin wären auch kaum mit einem Beruf zu vereinbaren. Nach einer Scheidung sind die Verdienstoptionen für eine Ex-Prinzessin ohne Dianas schillerndes Format erst recht rar.

Einiges hat die 50-Jährige versucht - und ist immer wieder auf die Nase gefallen: Sie hat Kinderbücher geschrieben, sich dank ihrer Gewichtsprobleme einen Sprecher-Job für Weight Watchers geangelt und zuletzt erfolglos einen Groschenroman verfasst. Vergangenes Jahr brach "Hartmoor", ihre Firma, schließlich unter einer Schuldenlast von 800.000 Euro zusammen.

Noch im Frühjahr versuchte Fergie, ihrem Konkurs so verzweifelt wie naiv entgegenzusteuern. Sie wollte Geschäftskontakte zu ihrem Ex Prinz Andrew "verkaufen". 40000 Dollar ließ sie sich in bar überreichen. Eine weitere halbe Million sollte der "Interessent" auf ihr Konto überweisen. Doch der entpuppte sich als Boulevardjournalist, der alles öffentlich machte. Prinz Andrew wusste nichts davon.

Später verteidigte sich Fergie zerknirscht: Bei der Scheidung habe sie als Abfindung nur die Hälfte von Andrews Marine-Jahreseinkommen erhalten - zu wenig, um das Leben einer Herzogin von York adäquat zu gestalten. Zurzeit wohnt Fergie bei ihrem Ex-Mann zur Untermiete. Ihr Bentley steht aufgebockt in der Garage - das Geld für die Werkstatt fehlt.

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