Polizist als Bankräuber: Drei Jahre Haft

37-Jähriger leidet laut Gutachten an Depressionen.

Mönchengladbach. Der Ex-Polizist Marco B. (37) muss für drei Jahre ins Gefängnis. So urteilten die Richter am Landgericht Mönchengladbach. B. hatte gestanden, im Januar und im April zwei Sparkassenfilialen in Erkelenz und Wegberg überfallen zu haben. Der psychologische Gutachter Martin Platzek bescheinigte eine schwere Depression, eine post-traumatische Belastungsstörung und eine Spielsucht. Wegen der Erkrankungen stufte das Gericht B. als vermindert schuldfähig ein. Der zweite Überfall in Wegberg, bei dem B. gefasst wurde, fiel im Urteil nicht ins Gewicht. Die Anklage beantragte aus formellen Gründen die Einstellung dieses Verfahrensteils.

B. hatte hohe Schulden, war nach einem Dienstunfall Ende 2009 krankgeschrieben gewesen, dreimal vergeblich am Knie operiert worden und kam damit nicht klar. Verteidiger und Gutachter sprachen von Mobbing durch Vorgesetzte. B. wird nach der Verurteilung nie wieder als Polizist arbeiten. Die Strafe fiel trotz der eingeschränkten Schuldfähigkeit so hoch aus, weil die beiden Sparkassen-Angestellten bis heute unter den Folgen der Tat leiden und nicht wieder in den Dienst am Schalter zurückkehren konnten. ahl

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