Einsatzwagen der Polizei Polizei testet in fünf Behörden neue Streifenwagen

Der BMW 3er soll 2019 durch ein anderes Modell abgelöst werden. Fünf Hersteller schicken Prototypen ins Rennen, die werden auch in Krefeld zu sehen sein.

Einsatzwagen der Polizei: Polizei testet in fünf Behörden neue Streifenwagen
Foto: dpa

Düsseldorf/Krefeld. Lange war er noch nicht auf den Straßen Nordrhein-Westfalens unterwegs, der BMW 3er, den der vormalige Innenminister Ralf Jäger (SPD) erst 2015 als Streifenwagen für die NRW-Polizei eingeführt hatte. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hatte bereits kurz nach der Einführung Kritik an dem Modell geübt, dem sie zu wenig Stauraum im Koffer- und Fahrgastraum bescheinigt hatte. Ende dieses Jahres läuft nun der Vertrag für die 2000 geleasten Fahrzeuge aus. Anfang 2019 will NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) dann ein neues Modell auf die Straße schicken, bei dessen Auswahl er die Polizeibeamten diesmal frühzeitig mit ins Boot holen will.

Die Autobauer Ford, Volkswagen, Mercedes-Benz, Opel und BMW haben jeweils einen Kompaktvan als Prototypen präsentiert — alle fünf Modelle sollen in den kommenden fünf Wochen in den Polizeibehörden Krefeld, Köln, Dortmund, Recklinghausen und Gütersloh erprobt werden. Getestet wird derweil von jedem Fahrzeugtyp jeweils ein Benziner und ein Diesel.

Wilhelm Erkens, Leiter der Abteilung für Polizeitechnik beim Landesamt für Polizeiliche Dienste (LZPD), legt Wert darauf, das bisherige Dienstfahrzeug der Beamten nicht pauschal als ungeeignet abzustempeln: „Der BMW 3er ist ein tolles Auto. Sein einziges Manko ist, dass er hinten zu klein ist.“ Für die Hersteller sei es generell ein kostspieliges Wagnis, einen Prototypen nach den technischen Vorgaben der Polizei zu konstruieren. „Ich wünsche mir da einen gesunden Wettbewerb“, sagt Erkens.

Denn in den Streifenwagen muss im Polizeialltag heutzutage einiges Platz finden: Maschinenpistolen, Sicherheitswesten, Helme und Arbeitsutensilien für die Spurensicherung müssen irgendwie untergebracht werden. Ganz davon zu schweigen, dass im Zuge der Neueinstellungen bei der Polizei (2018 werden 2300 Polizeianwärter ihren Dienst antreten) viele Streifenfahrzeuge mit drei Beamten besetzt sein werden.

Wichtig sei nun, dass die Polizeibeamten in die Entscheidung für das neue Modell eingebunden würden, betonte Reul am Dienstag bei der Schlüsselübergabe für die Testfahrzeuge in Düsseldorf. „Wenn wir am Ende Streifenwagen haben wollen, die von allen Polizisten akzeptiert werden, müssen wir sie am Anfang fragen, was sie brauchen.“

Nach der Testphase sollen die Polizeibeamten in den teilnehmenden Behörden in Fragebögen ihre Erfahrungen mit den Modellfahrzeugen dokumentieren. „So möchten wir präzisieren, welche Anforderungen die neuen Streifenwagen im Alltag erfüllen sollen“, erklärt Erkens. Dabei könne es durchaus auch sein, dass am Ende keiner der fünf Prototypen das Rennen machen wird. „Uns geht es in erster Linie darum, eine präzise Leistungsbeschreibung zu gestalten.“ Ebenso steht noch nicht fest, ob die künftigen Streifenwagen gekauft oder geleast werden. „Das hängt ganz von den Kosten und dem Angebot ab, das die Hersteller uns machen“, ergänzt Erkens.

Neben ausreichend Stauraum benötigen die Fahrzeuge vor allem gute Sicherheitsfeatures. Die GdP NRW fordert außerdem die Einhaltung „arbeitsschutzmedizinischer Belange“ wie eine angemessene Sitzhöhe für die künftigen Streifenwagen.

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