Nach tödlichem Maskenstreit Polizei-Gewerkschaft warnt vor Radikalisierung der Coronaleugner-Szene

Nach einem Streit um die Maskenpflicht ist ein Tankstellen-Mitarbeiter getötet worden. Nun hat die Polizeigewerkschaft vor einer Radikalisierung der Coronaleugner-Szene gewarnt.

 Jörg Radek, stellvertretender Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP).

Jörg Radek, stellvertretender Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP).

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Nach der Tötung eines Tankstellenkassierers im rheinland-pfälzischen Idar-Oberstein hat die Polizeigewerkschaft GdP vor einer Radikalisierung der Coronaleugner-Szene gewarnt. "Das ist der erste Fall einer Tötung in Verbindung mit Corona", sagte GdP-Vize Jörg Radek den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwochsausgaben). "Wir nehmen seit letztem Jahr eine Radikalisierung von Corona-Gegnern wahr." Die schwere Straftat sei jedoch bislang ein Einzelfall.

Bei Demonstrationen gebe es immer mehr Angriffe auf Medienschaffende und Übergriffe gegen Polizisten, betonte Radek. "Es ist wichtig, dass die Sicherheitsbehörden radikale Kräfte in den Blick nehmen. Sei es von links, rechts oder aus der Querdenker-Szene", forderte er.

Am Samstagabend war ein 20-Jähriger in einer Tankstelle in Idar-Oberstein erschossen worden. Nach Angaben der Ermittler hatte er den Tatverdächtigen zuvor auf die Einhaltung der Maskenpflicht hingewiesen. Es sei zu einer Diskussion gekommen. Der Mann habe die Tankstelle daraufhin wieder verlassen.

Rund anderthalb Stunden später habe der Tatverdächtige erneut die Tankstelle betreten und dieses Mal eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen. Als er an der Kasse gewesen sei, habe er die Maske heruntergezogen, worauf es erneut einen Wortwechsel gegeben habe. Der Verdächtige habe dann einen Revolver aus der Hosentasche gezogen und einen tödlichen Schuss auf den Kassierer abgegeben.

(AFP)
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