Polizei durchsucht Camp im Forst
Einsatzkräfte stellen in Hambach Zwillen und Pyrotechnik sicher.
Hambach. Bei der Durchsuchung eines Aktivistencamps im potenziellen Tagebau-Rodungsgebiet Hambacher Wald hat die Polizei Pyrotechnik, Zwillen, Krähenfüße und Material für Brennsätze sichergestellt. Eingezogen wurde nach Angaben einer Polizeisprecherin am Dienstag auch Material, das für den Bau von Barrikaden geeignet ist. Bei der Durchsuchung auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurden 21 Personen in Gewahrsam genommen, weil sich ihre Identität vor Ort nicht habe feststellen lassen. Drei Personen wurden festgenommen, unter anderem weil sie nach Angaben der Polizei Widerstand gegen den Einsatz leisteten.
Seit Tagen gibt es im und am Hambacher Wald immer wieder gewalttätige Konflikte und Angriffe auf Polizisten. Das Waldgebiet liegt im Südosten des Tagebaus Hambach und gilt als Symbol des Widerstands gegen die Braunkohle. Der Konzern RWE plant ab Oktober Rodungsarbeiten für den Tagebau. Darüber war es in der frisch gegründeten Kohlekommission in Berlin zu einem offenen Streit gekommen.
Nach der Gewalt vom Wochenende suche die Polizei nach Beweisen. Außerdem gehe es um Gegenstände, die zur Vorbereitung oder Durchführung von Straftaten geeignet sind, teilte die Polizei mit. RWE riss nach eigenen Angaben Zäune und Bretterverschläge auf einem angrenzenden Grundstück ab, das im RWE-Eigentum ist. Dabei sei „geklautes Baumaterial“ gesichert worden, so ein Sprecher.