Pferdefleisch in Burgern - Rätsel in Großbritannien und Irland

London (dpa) - Spuren von Pferdefleisch sind in Hamburgern gefunden worden, die in Supermärkten in Großbritannien und Irland verkauft wurden.

Die als Rindfleisch-Frikadellen gekennzeichneten Burger wurden unter anderem bei den Discountern Aldi und Lidl verkauft, wie die irische Lebensmittelaufsicht FSAI am Dienstagabend mitteilte. Auch Hamburger der Supermärkte Iceland, Tesco und Dunnes Stores seien betroffen gewesen. Tests hätten die DNA von Pferden im Fleisch nachgewiesen. Sprecher von Lidl und Aldi in Deutschland versicherten, dass Produkte in Deutschland nicht betroffen seien.

Hamburger von Tesco hätten zu bis zu 29 Prozent aus Pferdefleisch bestanden, hieß es von der FSAI. Die Spuren seien nicht gesundheitsschädlich, aber auch nicht erklärlich. Am Mittwoch begannen weitere Untersuchungen. „Verbraucher müssen nicht besorgt sein.“ Die Supermärkte hätten angekündigt, die betroffenen Produkte aus den Regalen zu nehmen.

Die Proben waren vor rund zwei Monaten genommen worden. Von den insgesamt 27 Frikadellen enthielten zehn Spuren von Pferdefleisch, 23 DNA von Schweinen. Zusätzlich wurden 31 Produkte mit Rindfleisch getestet, darunter Aufläufe und Lasagne. In 21 von ihnen wurde Schweine-DNA entdeckt.

Von der FSAI hieß es, das Fleisch stamme aus zwei Verarbeitungsbetrieben in der Republik Irland und aus einem in der englischen Grafschaf Yorkshire. „Es muss nun eine lange Kette von Untersuchungen in Bewegung gesetzt werden, die alle rohen Zutaten betrachten muss, die in der Produktion benutzt wurden“, sagte Raymond Ellard, bei der FSAI für den Verbraucherschutz zuständig.

FSAI-Chef Alan Reilly erklärte: „Für manche Religionsgruppen, oder Menschen, die kein Schweinefleisch essen, ist der Fund von Schweine-DNA inakzeptabel.“ Eine mögliche Erklärung für die Vermischung von Rind und Schwein sei, dass an den Produktionsstätten Fleisch von verschiedenen Tierarten verarbeitet werde. Für die Spuren von Pferdefleisch allerdings gebe es derzeit keine Erklärung, da dieses normalerweise nicht in irischen Produktionsbetrieben vorkomme. Ein Teil der Spur könne nach Spanien oder in die Niederlande führen.

Ein Sprecher von Lidl Deutschland versicherte am Mittwoch: „In Deutschland wird ausschließlich Rindfleisch verwendet.“ Das Unternehmen mit Sitz im baden-württembergischen Neckarsulm arbeite hierzulande nur mit deutschen Lieferanten zusammen. Die Filialen in Großbritannien und Irland seien von einem anderen Betrieb beliefert worden. Aldi-Süd in Mülheim/Ruhr teilte mit: „Produkte von Aldi Süd in Deutschland sind von den falschen Deklarierungen, wie sie in Großbritannien und Irland aufgetreten sind, nicht betroffen.“

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