Pfarrer gibt sexuellen Missbrauch von Kindern zu

Salzgitter/Braunschweig (dpa) - Das Bistum Hildesheim in Niedersachsen wird von einem Missbrauchsfall erschüttert: Ein katholischer Pfarrer aus Salzgitter hat zugegeben, sich sexuell an Kindern vergangen zu haben.

Der Priester habe die Vorwürfe im Verhör bei der Polizei eingeräumt, teilten die Ermittler am Sonntag in Braunschweig mit. Der Mann sitzt seit Samstag wegen dringenden Tatverdachts in Untersuchungshaft. Das Bistum Hildesheim reagierte „überrascht und erschüttert“.

Die Kirche werde sich „aktiv“ an der Aufklärung der Vorwürfe beteiligen, auch wenn das Bistum von der Staatsanwaltschaft noch nicht informiert worden sei. Das Bistum räumte ein, dass es schon vor einem Jahr Vorwürfe gegen den Pfarrer wegen „angeblich distanzlosen Verhaltens gegenüber einer Person“ gegeben habe. Damals habe die Staatsanwaltschaft aber keinen Anfangsverdacht gesehen.

Die aktuellen Vorwürfe liegen nach Angaben der Staatsanwaltschaft bereits einige Jahre zurück. Nähere Angaben wollte ein Sprecher der Behörde am Wochenende nicht machen. Die Mutter eines Kindes habe Strafanzeige erstattet, berichtete der Norddeutsche Rundfunk (NDR).

Eigentlich hätten die Ermittler erst in der nächsten Woche zugreifen wollen. Doch weil der Priester an diesem Wochenende mit Minderjährigen zu einer Kirchenfreizeit fahren wollte, hätte die Polizei früher als geplant gehandelt. Bei einer Hausdurchsuchung am Freitag wurden Datenträger und schriftliches Material sichergestellt. Beides muss noch ausgewertet worden. Nach der Durchsuchung wurde der Priester festgenommen. Gegen ihn wird seit Anfang Juli ermittelt.

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