Peking: Empörung über Schnee-Macher

Das Wetter-Änderungsamt in Peking bringt Millionen Chinesen zum Bibbern.

Peking. (AFP) Eigentlich wollten chinesische Wetterforscher etwas gegen die Dürre in Peking unternehmen - doch ihr Schuss ging nach hinten los. 16 Millionen Tonnen Kunstschnee sorgten für Winterchaos in der Metropole.

Millionen von Bewohnern saßen bibbernd in ihren ungeheizten Wohnungen, auf den Straßen staute sich der Verkehr, Flüge fielen aus. Das staatliche chinesische Amt für Wetterbeeinflussung erntete für den Schneesturm frostige Reaktionen bei der Bevölkerung.

Die Zeitung "China Daily" sprach von einer "willkürlichen Regierungsentscheidung", die gegen die Interessen der Bevölkerung verstoßen habe. Mögliche Gefahren durch die Wetterbeeinflussung müssten besser berücksichtigt werden.

Die Wissenschaftler des Wetter-Änderungsamtes hatten in der Nacht zum Sonntag riesige Mengen Chemikalien in die Wolken geschossen, um den Schneefall auszulösen und die schon länger andauernde Dürre zu beenden.

Die weiße Last habe Peking jedoch unerwartet getroffen, kritisierte die Zeitung: In den meisten Gebäuden seien die Heizungen noch nicht eingeschaltet, da die Heizperiode offiziell erst am 15.November beginnt. Chaos auch am Flughafen: 200 Flüge fielen dem Bericht zufolge aus, tausende Passagiere saßen fest. Zudem gab es zahlreiche Verkehrsunfälle auf verschneiten Straßen und Stromausfälle.

Chinesische Wissenschaftler arbeiten seit Jahren an Methoden, das Wetter zu beeinflussen und zum Beispiel Regen nach Wunsch auszulösen. Bei den Olympischen Spielen 2008 und vor den Feiern zum 60. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik China am 1. Oktober waren über Peking Tonnen von Chemikalien versprüht worden, um Regenwolken zu vertreiben.

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