Patricia Espinosa: Göttin des Gipfels

Patricia Espinosa, mexikanische Außenministerin, ist bisher international kaum aufgefallen. Beim Klimagipfel in Cancún aber wurde sie zum großen Star. Die 52-Jährige, die perfekt deutsch spricht und früher Botschafterin in Berlin war, zeigte bei den Verhandlungen, dass sie nicht nur eine geschickte Unterhändlerin ist, sondern auch knallhart "Basta" sagen kann.

Als sich Bolivien als einziges der mehr als 190 Länder dem von ihr vorgelegten Kompromiss stur über Stunden widersetzte und damit das gesamte Verhandlungswerk zu scheitern drohte, machte sie dem Spuk entschlossen ein Ende. Auch ohne die Zustimmung der Bolivianer ließ sie den Hammer niederknallen und erklärte das Abkommen für angenommen. Der indische Umweltminister Jairam Ramesch war so begeistert, dass er Espinosa sogar zur "Göttin" erklärte.

Espinosa besuchte als Kind die deutsche Alexander-von-Humboldt-Schule in Mexiko-City. Ihre Deutschkenntnisse perfektionierte sie später bei einem einjährigen Aufenthalt in Ahrensburg. In den 1990er Jahren war sie unter anderem mehrere Jahre an der UN-Vertretung Mexikos in New York tätig.

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