Passat-Kombi soll auf Mircos Spur führen

„Einige tausend“ Wagen dieses Typs sollen überprüft werden. Die Fahrer werden um eine freiwillige Speichelprobe gebeten.

Grefrath. Im Fall des seit Anfang September vermissten elfjährigen Mirco aus Grefrath (Kreis Viersen) spricht die Polizei seit gestern von einer "heißen Spur" - und meint damit einen VW-Passat-Kombi, gebaut zwischen 2005 und 2010.

Die Ermittler gehen davon aus, dass der Täter einen Wagen dieses Typs benutzt. "Egal, was der Täter bis heute unternommen hat - kennen wir diesen VW-Passat-Kombi, klären wir das Schicksal des Jungen", sagte Ingo Thiel, der Leiter der Sonderkommission. "Die Schlinge zieht sich allmählich zu."

Offen ist nach wie vor die genaue Farbe des Autos. "Im Dunkeln erscheinen auch helle Fahrzeuge dunkel", sagte ein Mitglied der Sonderkommission.

Am Fundort von Mircos Fahrrad war am Tag seines Verschwindens gegen 22 Uhr von Zeugen ein dunkler Kombi beobachtet worden. Laut Polizei hatte es auch schon zu einem früheren Zeitpunkt einen Hinweis auf einen Passat gegeben.

Man habe die Öffentlichkeit aber zunächst nicht unterrichtet, um nicht Zeugen zu verschrecken, die möglicherweise andere Autotypen am Tatort sahen. Die Aussage zum Passat habe sich nun zu der Spur erhärtet.

Doch auch so dürfte die Suche nach dem Wagen eine Herausforderung für die Fahnder bleiben. Denn sie haben das Ziel, alle VW-Passat-Kombis in Grefrath und Umgebung zu erfassen.

Soko-Sprecher Willy Theveßen sprach gegenüber unserer Zeitung von "einigen tausend Fahrzeugen" in der Region, die in Augenschein genommen werden müssten.

Ein Problem dabei ist, dass der Passat zu den beliebtesten Dienstwagen in Deutschland zählt. "Nicht alle diese Autos sind im Kreis Viersen zugelassen, wo wir relativ leicht an die Daten herankommen, sondern haben als Firmenwagen andere Kennzeichen."

Laut Theveßen ist es teils schwierig, eine Verbindung zwischen vor Ort ansässigen Unternehmen und den von Mitarbeitern genutzten Wagen zu erkennen.

Die Polizei bittet daher darum, dass sich jeder aus der Region Grefrath melden soll, der selbst einen Passat nutzt, oder jemanden kennt, der ein solches Auto fährt.

Bei der Überprüfung der Fahrzeuge fragen Polizeibeamte auch den jeweiligen Fahrer, ob dieser freiwillig eine Speichelprobe abgibt. Die so gewonnene DNA kann anschließend mit den Spuren abgeglichen werden, die bislang sichergestellt wurden.

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